Eine Rundreise durch Australien – 3.000 Kilometer entlang der Ostküste

Ihr plant eine Reise an die Ostküste Australiens?
Dann lest Euch am besten gleich hier ein!

Ein Gastbeitrag von Fabian.

Australien ist ein Land der Extreme: Jedes noch so kleine Lebewesen könnte den sicheren Tod bedeuten, im benachbarten Neuseeland existiert nichts, was auch nur annähernd gefährlich wäre. Für einen Roadtrip an der Ostküste, wo die meisten der gerade mal 24 Millionen Australier leben, mietet man sich entweder einen Wagen (Mindestalter 21!) oder bucht sich ein Reiseticket für den Greyhound Bus. Wer gerne wandert, das Meer oder die Natur mag, wird hier nichts davon vermissen. Australien ist 21-mal größer als Deutschland, es gibt also einiges zu sehen.

Von Cairns nach Sydney (3.000 Kilometer)

Bereiste Städte: Shanghai (Transfer), Cairns, Townsville (+Magnetic Island), Airlie Beach (+Whitsunday Islands), Rockhampton, Agnes Waters/1770, Hervey Bay, Rainbow Beach, Fraser Island, Noosa, Brisbane, Sydney

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Quelle: Google Maps

Der Norden von Queensland: Cairns

Cairns ist eine Stadt im Norden von Queensland, Hauptwirtschaftszweig ist der Zuckerrohrexport. Die Stadt sieht auf den ersten Blick aus wie eine U.S.-amerikanische Kleinstadt: Breite Straßen, dicke SUV, Holzgebäude – „take it easy“-Stimmung. Cairns ist eine alte Goldgräberstadt aus den 1870er Jahren mit wenig Charme. Der Ort bietet sich daher lediglich als „Base“ an, um von dort aus Touren in die Umgebung zu starten. Den Sonnenuntergang um 16 Uhr (im Winter wird’s früh dunkel) an der Promenade sollte man allerdings mal gesehen haben.

Nicht weit von Cairns liegt der Daintree National Park inmitten des tropischen Regenwaldes mit atemberaubender Flora und Fauna. Auszug aus meinem Reisetagebuch vom 12. Juli: „Der legendäre Regenwald von Nordaustralien, der beeindruckende Cassowary, Mammutbäume, die tausende Jahre alt sind und so dick wie Häuser, unglaublich. Zum ersten Mal sah ich zwei bis vier Meter große Krokodile in freier Wildbahn. Der Lieblingswitz unseres Bootcaptains Jim: ‚An Irishman walks out of a bar.‘“

Nicht zu vergessen ist ein Besuch am Great Barrier Reef, dem größten lebenden Organismus des Planeten, ein absolutes Must-Do. Dort kann man herrlich tauchen und schnorcheln und sogar mit Barrakudas tanzen, wie ich es tat. Man sollte allerdings keine panische Angst vor Haien haben, denn diese leben dort, allerdings in tieferen Wasserschichten.

Cairns Highlights

  • Geführte Wandertour durch den Daintree National Park
  • Besichtigung der einzigen Teeplantage in ganz Australien
  • Schwimmen im Mossman River in der Mossman Gorge
  • Besuch der Kleinstadt Port Douglas für echtes Karibikfeeling
  • Tauchen im und am weltberühmten Great Barrier Reef

Airlie Beach und Whitsunday Islands…

Airlie Beach ist eine kleine Touristenstadt auf demselben Breitengrad wie Tahiti. Der Ort besteht aus einer kurzen Hauptstraße, einem kleinen Jachthafen und besticht durch sein tropisches Klima. Hier sind mehr Backpacker unterwegs als Einheimische. Die Whitsunday Islands liegen direkt vor der Haustür und sollten besucht werden mit der Organisation „Ocean Rafting“. Man fährt mit 80 km/h in einem Speedboat hinaus aufs Meer und sieht weiße Strände, deren Sand weltberühmt ist (Achtung: Mitnahme unter Strafe verboten!). Dort findet man buchstäblich das Paradies auf Erden, wie es im Buche steht.

…und ihre Highlights

  • Wanderung durch Airlie Beach
  • Jachthafen beim Sonnenuntergang
  • Tour zu den Whitsunday Islands und schwimmen/tauchen vor Ort
Fraser Island

Rainbow Beach und Fraser Island…

Hier leben bei unserer Ankunft sagenhafte 999 Einheimische. Der Ort ist uninteressant und wird von allen Reisenden nur als Ausgangsort für eine Camping-Tour nach Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt, genutzt. Von der großen Sanddüne Carlo Sandblow in Rainbow Beach aus hat man einen traumhaften Blick über den Ort und seine an Dover erinnernden Klippen, Strände und Felsenlandschaft. Man steht inmitten einer Sandwüste und wenn man sich umdreht, eröffnet sich der weite Ozean tief unter einem, im Osten erblickt man die regenbogenfarbenen Klippen, von denen der Ort seinen Namen hat.

Auf Fraser Island bewegt man sich am besten auf allen vieren fort – mit Allradantrieb, sonst bleibt man stecken. Die Insel ist Dingo-Territorium, daher sei Vorsicht bei der unfreiwilligen Begegnung mit diesen Kameraden geboten. Vor Ort gibt es eine Sicherheitseinweisung zu den Wildhunden, denn es gibt keine Zäune auf der Insel, lediglich das Campinglager ist geschützt. Entdeckungstouren allein, vor allem des Abends, sollten daher vermieden werden. Eine witzige Anekdote: Im Jahr 1935 rammte das neuseeländische Passagierschiff „Maheno“ (Maori für „Insel“ – Ironie des Schicksals!) die Insel und versinkt daher seit über 80 Jahren langsam am Strand im Sand.

…und ihre Highlights

  • Carlo Sandblow, Ausblick auf den Ozean und die Regenbogenklippen von Rainbow Beach
  • Dünenklettern in der Sandwüste
  • Camping auf Fraser Island unter freiem Himmel mit Lake Allom, Indian Heads, Champaign Pools, 75-Mile-Beach (der in Wahrheit nur 7km lang ist) und Lake Wobby
  • Meet A Dingo
Noosa

Noosa und Nosa Heads…

Noosa ist eine wundervolle Stadt, die Reichtum und Bequemlichkeit vereint, nicht viele Städte haben diese Eigenschaft, vielmehr muss man sich für eine Eigenschaft entscheiden. Noosa hat einen weiteren Vorteil gegenüber den modernen wachsenden Städten: der Noosa National Park zieht sich durch die Osthälfte der Stadt, d.h. die Entfernungen werden gefühlt minimiert, da man ständig durch die Natur läuft. Am Rande einige Parkplätze kann man mit ein wenig Glück und Geduld Koalas in den Bäumen beim Schlafen zuschauen. Eine (Elektro-)Fahrradtour durch Noosa und die schönen Stadtteile ist sehr zu empfehlen. Aber Achtung: Busch-Truthähne (Bush Turkey) laufen gemeinsam mit dem Passanten kreuz und quer über die Straßen der Stadt und verursachen nicht selten Zusammenstöße. Manchmal haben sie sogar Vorfahrt. Australien halt.

Auszug aus meinem Reisetagebuch vom 30. Juli: „Nachdem wir unsere Fahrräder gemietet hatten – ich entschied mich für ein Hybrid Bike, dessen Elektromotor sich beim Abrollen auflud- ging die Tour los: Am Ende des Tages sollten wir ganze 25 km geradelt sein, und das Ganze fand ohne Karte statt: Wir nahmen am Linksverkehr Teil und orientierten uns an der Beschilderung. Am Ende waren wir von Noosa-Heads ausgehend über Noosa-Beach, -Junction, -Main Beach, -Ville, -Waters und, unsere Endstation, nach Noosa-Marina in Tewentin im Westen der Stadt gefahren. Im Hafen von Noosa-Marina entdeckten wir das entzückende „Chocol’arte“, ein kleines Stöberlädchen mit Café (fünf Sitzplätze). Das Ding gehörte doch tatsächlich einer Deutschen — mit indischen Wurzeln. Super!“

…und ihre Highlights

  • Noosa National Park mitten in der Stadt erkunden
  • Koalas beobachten
  • Meet A Bush Turkey
  • Fahrradtour durch die Stadt mit Endstation Noosa-Marina und Stärkung im „Chocol’arte“
Der Noosa National Park

Queenslands Hauptstadt: Brisbane

In der Hauptstadt von Queensland, die ganz im Süden des Bundesstaates liegt, leben etwa 2,2 Millionen Menschen: Brisbane wird scherzhaft auch gern Brissie, Brisneyland oder Bris Vegas genannt. Das Stadtbild ist geprägt von Finanz- und Apartmentvierteln, zu deren Füßen sich Haupt-, Neben- und Seitenstraßen erstrecken, die von Cafés, Bars, Restaurants, Shops, Kneipen und Supermärkten gesäumt sind. Die Stadt liegt am Brisbane River, über die sich die Story Bridge erstreckt; eine unansehnliche Brücke, auf die man dort aber irgendwie stolz ist. Abends ist die Brücke ganz hübsch beleuchtet. Brisbane könnte man als das Frankfurt von Queensland ansehen. Für Pub-Freunde empfehle ich das „Pig’n’Whistle“ („Zum pfeifenden Schwein“), ein alter, traditioneller britischer Pub mit einer Riesenauswahl an Speisen und Cider.

Im nahegelegenen Lone Pine Coala Sanctuary (LPCS) lässt sich die Tierwelt Australiens hautnah erleben. Auszug aus meinem Reisetagebuch vom 02. August: „Im LPCS leben 130 Koalas, Herden von Kangaroos, Wallabies, die mir verhassten Bush Turkeys, Kakadus, Eulen und viele andere Tiere Australiens. Es gibt einen Kindergarten, ein Spieleparadies und sogar ein Altersheim – alles nur für Koalas. Kangaroos und Wallabies tummeln sich gemischt mit den menschlichen Besuchern gemeinsam mit Enten, Spatzen, Tauben auf einer Wiese, wo man sogar mit Kangaroos „High Five“ austauschen oder mit Wallaces fangen spielen kann. Höhepunkt des Tages: Koalababys streicheln und mit einem dicken Exemplar kuscheln. Ich bin im Himmel.“

Brisbanes Highlights

  • Sightseeing-Tour durch die Stadt
  • Bootstour mit Fahrt zur Story Bridge
  • Besuch im Lone Pine Coala Sanctuary und mit Kangaroos spielen und Koalas knuddeln
  • Besuch bei den Royal Botanic Gardens, die Botanischen Gärten von Brisban
  • Wer Zeit und Lust auf „Beach, Booze n’ BBQ“ hat kann einen Ausflug ins nahgelegene Party- und Surferparadies Gold Coast machen.
Whitsunday Islands

Australiens Metropole: Sydney

Wie heißt die Hauptstadt Australiens? Genau: Canberra. Mit 4,6 Millionen Einwohnern ist Sydney die größte und wohl bekannteste Stadt Australiens. Außerdem ist sie Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales. Das wohl berühmteste Motiv der Stadt ist wohl Wahrzeichen der Stadt: das Sydney Opera House, das in seiner Architektur stark an ein Segelschiff oder eine Muschel erinnert, die Geister scheiden sich an dieser Frage seit Jahrzehnten. Über 1 Millionen weißer, glasierter Keramikfliesen wurden für die Dachkonstruktion aus Schweden importiert.

Entworfen hat das Gebäude der dänische Star-Architekt Jorn Utzorn; er hatte das Gebäude jedoch nie fertig sehen sollen. Die Oper wurde 1973 durch Queen Elizabeth II. offiziell eröffnet. Der Besuch einer Oper ist sehr teuer, daher kommt man auch bei einer Führung – u.a. auf Deutsch – gut mit einem Blick in den Opernsaal aus, indem jedoch fotografieren strengstens untersagt ist. Wer den Adrenalin-Kick liebt, kann die Sydney Harbour Bridge erklimmen und einen unvergesslichen Blick auf die Stadt mit nach Hause nehmen.

Sydneys Highlights

  • Führung durch das Sydney Opera House (UNESCO-Erbe seit 2007)
  • Begehung der Sydney Harbour Bridge mit sagenhaftem Blick auf die Stadt
  • Besuch des Taronga Zoo, der Stadtzoo von Sydney
  • Sydney Tower, 305m hohe Aussichtsplattform
  • Spaziergang durch Darling Harbour, der Schlagader Sydneys
  • Australian Museum, das größte Naturkundemuseums Australiens
  • Besuch der Royal Botanic Gardens, die 1816 eröffnet wurden
Entdecke Australien!

Wart Ihr schon einmal in Australien?
Welchen Teil dieses riesigen Landes habt Ihr erkundet?

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11 thoughts on “Eine Rundreise durch Australien – 3.000 Kilometer entlang der Ostküste”

  1. Danke für den tollen Beitrag! Ich spiele mit dem Gedanken, im nächsten Jahr nach Australien zu fliegen. Das hilft mir sehr gut bei der Planung, vor allem im Hinblick auf die Budgetplanung 🙂 VLG, Anita

  2. Hallo liebe Esther!

    Darf ich dir einen Tipp geben?

    Wenn du nach dem ersten Absatz den „Weiterlesen-Tag“ einfügst, dann muss jeder, der dich via WordPress abonniert hat, und den Bericht lesen möchte, auf deine Seite gehen. So bekommst du mehr Traffic 😉 Sonst lesen sich viele nur dein Mail durch, und du hast davon nichts auf deiner Website, weil auch keine weiteren Beiträge oder Seiten angeklickt werden.

    https://de.support.wordpress.com/splitting-content/more-tag/

    Viele liebe Grüße, Anita

    Anita Janesch, BA | Blogger Mail: hallo@gailtalontour.com Web: http://www.gailtalontour.com Tel.: +43676/9169779

    [image: facebook] [image: Twitter] [image: Google+]

  3. Wir haben fast die gleichen Orte während unserer Weltreise besucht und im letzten Jahr zudem noch die Westküste von Perth bis Exmouth. Ein unglaublich tolles Land! Wir haben dazu auch viele Berichte in unserem Blog und würden uns auf einem Gegenbesuch freuen 🙂

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