Einmal im Leben Archäologe sein – Oder: Wie ich mir einen Traum erfüllt habe

Schon als Kind verschlang ich Bücher, die mit archäologischen Ausgrabungen, alten Gräbern, den Pharaonen und historischen Funden zu tun hatten. Schnell kristallisierte sich ein kindlicher Wunsch hinaus: Einmal im Leben als Archäologe auf eine Ausgrabung fahren und selber “mit buddeln”.

Dass ich mir meinen Traum schon mit 20 erfüllen würde, habe ich damals nicht ahnen können. Doch ergab sich in meinem 3. Studienjahr der glückliche Umstand, dass ich an unserer Universität als Mitglied eines Grabungsteams ausgesucht wurde, das alle 2 Jahre in Jordanien ausgräbt.

Der Ausblick von Umm Qais

Erst kam die Vorbereitung…

Meine Antwort musste ich mir nicht lange überlegen: Sofort sagte ich zu und fing an, Vorbereitungsseminare und Archäologiekurse zu belegen, um mir vor der Ausgrabung noch grundlegende Kenntnisse anzueignen. Wichtige Methoden, wie man das Alter von Ausgrabungsfunden bestimmt, die Reihenfolge von Erdschichten liest, oder die ursprüngliche Form eines ausgegrabenen Gegenstandes erkennt, lernte ich noch in Deutschland.

Vor Ort aber erst habe ich dann das richtige Handwerk eines Archäologen gelernt. 4 sehr intensive Wochen haben mich viel gelehrt. Und seither träume ich von meiner nächsten Ausgrabung. Von meinem geweckten Interesse angetrieben, belegte ich seit dem 3 weitere Archäologiekurse und habe viel dazu gelernt. Umso schöner, dass ich in ein paar Monaten wieder auf eine Ausgrabung in Jordanien fahren werde!

Unsere archäologische Ausgrabungs-Stätte
Und so sieht die Arbeit dann aus

…und dann ging es plötzlich los!

Kaum hatte ich mich versehen, stand ich auch schon am Flughafen nach Jordanien. Mein Koffer war voll mit Kleidungsstücken, die auf der Ausgrabung dreckig werden konnten und luftigen Anziehsachen für die Freizeit, denn in Jordanien kann es im Sommer zwischen 30 und 40 Grad heiß werden. Auch eine Stirnlampe, feste Handschuhe und Wanderschuhe befanden sich in meinem Gepäck. Wie gut, dass ich für alles vorgesorgt hatte.

Was ich damals noch nicht wußte, war, dass mir die Ausgrabung so viel Spaß machen würde. Auch von der Schönheit Jordaniens hatte ich mir keinerlei Begriff gemacht. Jedes Wochenende unternahmen wir Ausflüge durch das ganze Land: Im Norden erkundeten wir die Wüstenschlösser Jordaniens, im Süden die Felsenstadt Petra. Zwischendurch genossen wir den Trubel in der Hauptstadt Amman oder genossen es, im Toten Meer am Strand zu liegen und dort zu “schwimmen”.

Petra
Die geheimnisvolle Felsenstadt Petra, Jordanien

Jordanien erleben: Meine Reise-Highlights

  • Amman, die halb moderne, halb traditionelle Hauptstadt Jordaniens
  • Madaba, eine gemütliche Kleinstadt mit der berühmten Mosaik-Karte Jerusalems
  • Die Wüstenschlösser Qasr al-Azraq, Qasair Amra und Qasr al-Kharana
  • Die ehemalige Karawanserei Qasr al-Qastal
  • Umm Qais, von wo aus man Israel und Syrien überblicken kann
  • Jerash, eine faszinierende Römersiedlung
  • Petra, die einzigartige rote Stadt, aus Fels geschlagen
  • Little Petra (al-Baida), die kleine und kostenlose Version von Petra
  • Wadi Rum, das größte Wadi (Trocken- oder Wüstental) Jordaniens
  • Das Tote Meer, das bekannt dafür ist, dass man dort an der Wasseroberfläche treibt
  • Aqaba, in dessen Golf man wunderbar tauchen (lernen) kann
  • Die Kreuzfahrerburgen al-Karak und Montreal
  • Adschlun, eine 1184 n. Chr. von einem General Saladins errichtete Burg
  • Der Jordan und die historische Taufstelle Jesu in der Nähe des Toten Meeres
Der Zitadellen-Hügel in Amman
Die Ruine von Adschlun

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