Zurück in Afrika…
[Enthält unbezahlte Werbung] Meine Reise nach Südafrika hat mich an viele verschiedene und sehr gegensätzliche Orte geführt. Zwar waren wir nicht in Kapstadt, aber haben dennoch viele unterschiedliche Facetten des Landes sehen dürfen. Neben einer klassischen Lodge mit anschließender Safari, wo wir großartige Tiere – wie Löwen, Giraffen und Zebras – gesehen haben, haben wir auch in einer abgezäunten und bewachten Nachbarschaft übernachtet, die Städte Johannesburg, Pretoria und Sandton besichtigt und uns mit der Geschichte des Townships Soweto auseinander gesetzt. Außerdem sind wir an mehreren großen noch bestehenden Townships vorbei gefahren und besonders das Township Alexandra – bei dem man schätzt, dass auf nur acht Quadratkilometern über 180.000 Menschen wohnen und das sich direkt neben der reichsten Stadt Südafrikas befindet – hat mich sehr mitgenommen.
Johannesburg und Pretoria
In den Metropolen Johannesburg und Pretoria ist an sich – meiner Meinung nach – nicht so viel zu sehen, allerdings ist es durchaus interessant, in die Städte einmal einen Blick zu werfen und sie ein wenig zu erkunden. Beide Städte sind nicht besonders sicher und wenn es möglich ist, sollte man keine Wertgegenstände offen am Körper tragen und seine Handtasche oder seinen Rucksack gut im Auge behalten. Zwischen den Städten bewegt man sich am besten mit einem Auto hin und her; zum einen ist das ziemlich sicher, zum anderen ist man dadurch sehr flexibel.
Johannesburg
- Das Apartheid-Museum
- „Gold Reef City“, eine Nachbildung von Johannesburg während des Goldrausches
- Der See „Zoo Lake“
Pretoria
- Hier sind die „Union Buildings“ im Nordosten der Innenstadt, die aus hellem Sandstein errichtet wurden, sehr sehenswert
- Der Kerkplein (Church Square)
- Das Nelson Mandela Denkmal
Das Township Soweto
Auf unsere Reise durchs südliche Afrika haben wir auch Soweto (kurz für South Western Townships) besichtigt. Soweto war ein 1963 gegründeter Zusammenschluss zahlreicher Siedlungen von Townships, die bis heute im Südwesten der Metropole Johannesburg liegen. Von 1983 bis 2002 war Soweto sogar eine autonome Stadt, seitdem gehört es wieder zu Johannesburg. Aber warum ist ein Besuch Sowetos so wichtig? Im Jahr 1976 begannen in Soweto Schüleraufstände als Proteste gegen die Rassentrennung, die viele Hundert Todesopfer und einige Tausend Verletzte forderten. Die Proteste waren Auslöser für lang andauernde und landesweite Protestaktionen gegen die rassistische Bildungspolitik der Apartheid. Seither gilt die Stadt als Symbol des Widerstandes in der Ära der Apartheid (ungefähr 1948-1994). Heute ist die Gegend relativ touristisch und man kann sowohl das Mandela House, das dem Widerstandskämpfer und Präsidenten Nelson Mandela (1918–2013) gewidmet ist und der dort zeitweise lebte, als auch ein Denkmal für eines der bekanntesten Opfer – den damals 12-jährigen Hector Pieterson – besuchen.
Südafrika – Das Land der Gegensätze
Südafrika wird mir wohl immer als Land der Gegensätze im Gedächtnis verankert bleiben. Auf unserem Weg nach Sandton, dem Finanzzentrum des Landes Südafrika und Johannesburgs wichtigstem Geschäftszentrum, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn vorbei an mehreren Townships voller bitterarmer Menschen führte uns der Weg in eine ganz andere Welt: Hier in Sandton war alles blitzblank geputzt und riesige gläserne Wolkenkratzer, die bei Nacht in grellen Farben beleuchtet werden, sind hier ein ganz normaler Anblick. Im Zentrum der Stadt „Sandton City“ befindet sich das größte Einkaufszentrum Südafrikas. Hier liegt auch der Nelson Mandela Square, der zentrale Platz der Stadt, wo man in teuren Restaurants wie dem Hard Rock Café oder hochwertigen Steakhäusern auf einer Gesamtfläche von etwa 144.000 Quadratmetern vergessen kann, was auf der anderen Straßenseite (!) Realität ist: Armut und das wohl ärmste Township Südafrikas namens Alexandra.
In einer Lodge übernachten
Während unseres Aufenthalts haben wir auch in einer typischen afrikanischen Lodge übernachtet, der Mokoya Lodge, die ich Euch nur wärmstens empfehlen kann. Sie liegt am Ufer des Flusses Magalies zwischen dem Hartbeespoort Dam und Magaliesberg. Innerhalb von großen Gärten und dem Buschland vergisst man, dass man hier nur eine Autostunde von Johannesburg oder Pretoria entfernt ist und sich sogar der Flughafen Lanseria ganz in der Nähe befindet. Ebenfalls in der Nähe liegen die Sterkfontein Höhlen, wo man Überreste von Hominiden gefunden hat, sowie das Museum „Maropeng“, das über die Wiege der Menschheit (cradle of humankind) berichtet. In der Mokoya Lodge kann man sich wunderbar entspannen und diese wichtigen Sehenswürdigkeiten in der Nähe besuchen. Auch für die kalten Wintertemperaturen sind die wunderschön eingerichteten Zimmer mit Heizdecken und Heizstrahlern ausgestattet.
Safaris in Südafrika
Südafrika ist neben Tansania und Kenia vielleicht das Land für eine klassische Safari, so wie man sie sich vorstellt. Der berühmteste Nationalpark in Südafrika ist der Kruger Nationalpark. Von Juli bis September kann man hier besonders gut Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden beobachten. Das sind die besten Möglichkeiten, um in Südafrika an einer Safari teilzunehmen:
- Im Kruger National Park kann man die „Big Five“ bewundern, dabei ist der Park so groß wie das ganze Staatsgebiet Belgien
- Ganz im Süden liegt die Halbwüste Karoo, wo man Vogelstrauße sehen kann
- Der Richtersveld Transfrontier Park liegt im Nordwesten der Northern Cape Province an der Grenze zu Namibia, dort herrschen noch die Gesetze der Wildnis
- Eine Tour durch den Drakensberg-Nationalpark, wo man Wandern, Klettern, Mountainbiken, Reiten und Angeln kann
- Aber auch die rund 120 Kilometer lange Wein-Safari soll sich lohnen; sie beginnt in Stellenbosch, der zweitältesten Stadt Südafrikas und dem besten Weinanbaugebiet des Landes
Ein Ausflug in die Enklave Lesotho
Um in die Enklave Lesotho zu kommen, fliegt man am besten von Johannesburg nach Maseru, der Hauptstadt des Landes. Das Königreich Lesotho ist eine parlamentarische Monarchie, die politisch nie zu Südafrika gehörte. Im Index der menschlichen Entwicklung stand Lesotho im Jahr 2017 auf Platz 159 von 188, sodass man vor Ort mit einer sehr einfachen Infrastruktur rechnen muss. Die Straße vom Flughafen zum Zentrum der Stadt ist gut ausgebaut, allerdings bestellt man sich für die rund 30-minütige Fahrt am besten bereits im Vorhinein ein Taxi. Maseru ist auch der wichtigste Wirtschaftsstandort des Landes, bekannt ist die Stadt vor allem für ihre Textilproduktion (zum Beispiel Jeans und Teppiche). Die Architektur der Stadt ist von traditionellen Lehmziegelhäusern mit Strohdächern geprägt, die man auch im „Thaba Bosiu Cultural Village“ sehen kann, wo diese Häuser nachgebaut und für Besucher zugänglich gemacht wurden.
Ein Ausflug in die Enklave Eswatini
Um in die Enklave Eswatini zu kommen, fliegt man am besten von Johannesburg nach Manzini (Matsapha International Airport) oder Mpaka (King Mswati III International Airport). Die vielleicht noch unter dem Namen „Swasiland“ bekannte Enklave heißt seit 2018 offiziell Königreich Eswatini. Es wurde im Jahr 1968 unabhängig und ist seit dem faktisch eine absolute Monarchie. Die beiden größeren Städte des Landes heißen Manzini und Mbabane (Hauptstadt). Im Index der menschlichen Entwicklung stand Eswatini im Jahr 2017 auf Platz 144 von 188. Zumindest vom kleinen Flughafen King Mswati III. aus ist es unmöglich, ein Taxi zu bekommen und auch die Hotelshuttles nehmen es mit dem Abholen nicht so genau. Eine – und mit 2€ auch sehr günstige – Möglichkeit gibt es trotzdem, um in die Städte Manzini und Mbabane zu gelangen. Nach jedem Flugzeug, das landet, und das sind nicht sehr viele, fährt ein kleiner weißer Shuttle vor dem Flughafen ab. Es braucht etwa eine Stunde in die Stadt Manzini und eine weitere Stunde in die Hauptstadt Mbabane. Die Abfahrten sind sehr zuverlässig, genau wie der freundliche Informationsstand im Flughafengebäude, wo man sich kostenlos Material über das Land, mögliche Safaris und Aufenthaltsorte mitnehmen kann.
Ich danke der Mokoya Lodge für den wunderschönen Aufenthalt.