Oman, schillernde Moscheen, weiße Turbane. Definitiv ein außergewöhnliches Urlaubsziel!
Ein Gastbeitrag von Thorsten.
Diese Stadt mit dem exotisch anmutenden Namen gilt noch als eine der eher unbekannten Schönheiten der Arabischen Welt. In turbulenten Zeiten ist Muskat ein Hafen der Ruhe, obgleich voller Möwengeschrei. Die Schwüle des Persischen Golfs und der Duft von Weihrauch haben etwas Beruhigendes – vorausgesetzt man setzt sich ab von den Kreuzfahrttouristen, die nur wenig Zeit für einen Kaffee am Eingang des Bazars haben.
Die Anreise nach Maskat
Maskat etabliert sich gerade neben Istanbul und Abu Dhabi als ein zentrales Drehkreuz des internationalen Flugverkehrs in der Region und hat eine direkte Anbindung nach München, Frankfurt und Zürich. Sofern sich der Reiseveranstalter vor Ort nicht darum gekümmert hat, darf man sich in die (lange) Schlange vor dem Visa-Schalter einreihen. Das Touristen-Visum (10 Tage) kostet ca. 10 Euro. Danach geht es meist per Taxi direkt in die Stadt, vorbei an der noch etwas außerhalb gelegenen, sehr eindrucksvollen Sultan-Qaboos-Moschee.
Maskat hat kein wirkliches Stadtzentrum, sondern besteht im Wesentlichen aus sieben durch braune Felsen getrennte Stadtteile. Im Oman gibt es einige der teuersten und vornehmsten Hotels der Region, wie etwa das relativ bekannte Al-Bustan-Palace: Eine Übernachtung in diesem Palast, in dem die Empfangshalle 38 Meter hoch ist, kostet bis zu 450 €. Junge Reisende und Backpacker sollten aber auch generell viel Budget für Übernachtungen einplanen, da sich das Hostel-Wesen hier noch nicht durchgesetzt hat und man kaum günstige Unterkünfte findet.
Die Hafenpromenade von Maskat
Im Stadtteil Matrah, wo vierhundert Jahre alte Festungen aus portugiesischer Zeit an beiden Enden der Bucht thronen, befindet sich die Hafenpromenade (Corniche). Vom Fischmarkt aus führt sie zum lebhaften Bazar, vorbei an den weißen, fast türlosen Fassaden des Lawatiya-Viertels, das von außen mit seinen pittoresken Balkonen wunderbare Fotomotive bildet, dessen Tor jedoch von einem älteren Aufpasser gegen neugierige Touristen beschützt wird.
In den Gassen dahinter, in die Auswärtigen so gut wie nie Einlass gewährt wird, wohnen die Khojas – Nachfahren indischer Schiiten, die wohl im 16. Jahrhundert nach Maskat eingewandert sind und bis heute als einflussreiche Ladenbesitzer den kurzbehosten Kreuzfahrttouristen, die sich am Vormittag in die Stadt ergießen, Weihrauch und andere Souvenirs verkaufen. Am Nachmittag schließen die Geschäfte, Touristen und Anwohner verschwinden, Möwen erobern die Promenade zurück, wo schattige, steinerne Pavillons zur Mittagspause einladen.
Deine Reise nach Maskat: Die Kultur Omans
Im Oman treffen Welten aufeinander: Die arabische Stammeskultur dominiert das Hinterland, in den Hafenstädten konnten Kaufleute vom indischen Subkontinent Fuß fassen und haben die Lebensart bedeutend beeinflusst. Auch heute leben im Oman ca. 600.000 indische und pakistanische Gastarbeiter.
Dreiviertel der Einwohner sind keine Sunniten (wie die meisten anderen Araber), sondern Ibaditen. Die Omanis sind ein sehr traditionsbewusstes Volk: Der größte Teil der männlichen arabischen Bevölkerung trägt die Dischdascha, ein langes weißes Gewand, und ein turban-ähnlich um den Kopf geschlungenes Tuch, während die meisten Frauen in der Stadt die schwarze Abaya tragen. Obwohl die Ibaditen als konservativ bekannt, zeichnen sich heute aber vor allem durch ihre Friedfertigkeit und Toleranz anderer Religionen aus. Als Gast sollte man dennoch die einheimischen Sitten und Gebräuche der Menschen respektieren und sich z.B. nicht zu freizügig kleiden (v.a. beim Besuch der Sultan-Qaboos-Moschee).
Der im Süden des Landes gewonnene Weihrauch, der luban (arab. „Milch“) genannt wird, spielt eine wichtige Rolle in der omanischen Kultur. In einem traditionellen Haushalt im Oman wird den Gästen vor dem Abschied ein Weihrauchtopf mit glühender Kohle unter das Gewand gehalten, damit die Gäste ihre Kleider ausräuchern können.
Währung und Sprache in Oman
Im Oman wird mit Rial bezahlt, der traditionell etwas stärker ist als der Euro. Ein Rial ist zurzeit (08/2016) etwa 2,33 € wert. (Den genauen Wechselkurs gibt es hier). Den Wert des Rial im Hinterkopf zu behalten ist vor allem beim Einkaufen im Bazar äußerst vorteilhaft. (Zum Handeln und Feilschen gibt es auch hilfreiche Tipps aus Marrakech!). Oman ist Teil der Arabischen Halbinsel, deshalb wird hier natürlich Arabisch gesprochen.
Arabisch lernen
- Danke (arab. geschrieben: شكرا/ gesprochen: schukran)
- Gern geschehen (arab. geschrieben: عفوا gesprochen: afuan)
- Hallo (arab. geschrieben: مرحبا/ gesprochen: marhaba)
- Tschüss (arab. geschrieben: مع السلامة/ gesprochen: masalama)
- Nein (arab. geschrieben: لا/ gesprochen: la)
- Ja (arab. geschrieben: نعم/ gesprochen: na’am)
Eine Reise nach Maskat: Das Essen im Oman
In Maskat findet man von Fisch bis Fleisch alles. Hungrige Mägen werden auf jeden Fall gefüllt – und das meist auch noch sehr preiswert. In diesem multikulturellen Land gibt es neben einer Vielzahl indischer Gerichte (etwa Teigtaschen von Straßenständen oder Speisen mit Meeresfrüchten, Reis und Curry im Restaurant) auch zahlreiche arabische Einflüsse aus dem ganzen Nahen Osten, vor allem aus dem Libanon. Gaststätten mit traditionell omanischem Essen sind extra als solche gekennzeichnet.
Sehenswürdigkeiten in Oman
- Hafenpromenade von Matrah (mit Bazar)
- Bait az-Zubayr (Museum in Alt-Maskat mit vielen kulturellen Relikten)
- Sultan-Qaboos-Moschee (sehr modern, vollendet 2001)
- Bait al-Baranda (Museum in Matrah)
- Ausflug zum Viehmarkt in Nizwa
- Lehmburgen im Hinterland (z.B. Nakhl und Rustaq)
- Kaffeetrinken im Al-Bustan Palace
Ein Ausflug ins Hinterland: Die Lehmburgen des Oman
Der Verkehr im Oman ist weniger chaotisch als in den meisten anderen Ländern des Nahen Ostens, kann aber dennoch verwirrend sein. Spätestens die Tankladung für schlappe 10 € sollte einen aber davon überzeugen, sich einen Mietwagen zu nehmen und das Umland auf eigene Faust zu erkunden. Ein besonders reizvolles Ziel ist die uralte Oasenstadt Nizwa, wo jeden Freitag der Viehmarkt stattfindet.
Sehr sehenswert, aber man sollte frühzeitig eintreffen, da um 11.30 Uhr – bevor die Mittagshitze ins Unerträgliche steigt – wieder Schluss ist. In Nizwa gibt es auch eine riesige Festung, doch auf der Strecke durch westliche Hadschar-Gebirge sind auch andere bekannte Lehmburgen zu empfehlen: Das Fort von Nakhl liegt am Rande einer Oase mit warmen Quellen, die Burg Bahla ist schon vom Parkplatz aus beeindruckend und wahrlich überwältigend ist die Burg von Rustaq.
Ja da wollte ich von Dubai hin, der Ausflug wurde aber von Neckermann damals am Tag des Ausflugs gestrichen – zu wenige Touristen ? LG Sina
Das ist ja wirklich ärgerlich! Aber vielleicht nächstes Mal 🙂
Liebe Grüße
Esther
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