Eine Reise zu Bären und Elchen – Alaskas Wildnis in jedem Atemzug

Gastbeitrag von Dennis.

Das letzte Grenzland “The Last Frontier” ist ein Traum vieler Menschen. Alaska ist für jeden von uns ein Begriff aber nur die Wenigsten reisen tatsächlich in die große Wildnis. Hier erfährst du von meiner Reise in den größten, westlichsten und nördlichsten Bundesstaat der USA. Alaska ist rund 1,7 Millionen Quadratkilometer groß. Das bedeutet, dieser Bundesstaat ist 5 Mal größer als Deutschland. Alaska versprüht bis heute den Duft von echten Abenteuern und unberührter Wildnis. Allerdings kann man beruhigt sein, zu wissen, dass man Alaska auch auf eigene Faust erkunden kann.

  • Sprache: Englisch
  • Reiselänge: 12-17 Tage
  • Geldbetrag: 300-500€
  • Jahreszeit: August-September (“Indian Summer”)
  • Nicht vergessen: Bärenglocke, Kreditkarte

Die Anreise

Der internationale Flughafen Alaskas ist der “Ted Stevens International Airport” in der größten Stadt des Staates Anchorage und wird zum Beispiel von Condor im Sommer regelmäßig per Direktflug angesteuert. Andere Airlines wie zum Beispiel Lufthansa bieten Flüge mit Umstieg in Denver, Orlando, Seattle und vielen weiteren Flughäfen an. Die Anschlussflüge werden häufig von den Airlines United oder Delta durchgeführt. Alles in allem ist Anchorage innerhalb von 10 Stunden per Direktflug oder rund 20 Stunden  inklusive Umsteigen zu erreichen; die Flugpreise variieren zwischen 800 und 1.300 Euro.

Sprache und Währung

Auch wenn die Alaskaner alle anderen Bundesstaaten als die “Lower 49” bezeichnen und Alaska die geographisch größte Exklave der Welt ist, gehört der Bundesstaat zu den USA. Demnach wird auch in Alaska amerikanisches Englisch gesprochen und mit dem US-Dollar bezahlt.

Englisch lernen

  • Vielen Dank (eng. thank you)
  • Gern geschehen (eng. you are welcome)
  • Hallo (eng. hello)
  • Tschüss (eng. good bye)
  • Nein (eng. no)
  • Ja (eng. yes)
Der Grewingk Glacier (© Dennis Hartke)
Das Harding Icefield (© Dennis Hartke)

Nützliche Tipps vor Ort 

In Alaska lebt der größte Bestand an Bären innerhalb der USA, aber auch Elche sind in großer Zahl vertreten: Jederzeit kann ein wildes Tier auftauchen. Egal wo. Auch in der Stadt. Wenn man auf eine Wanderung geht, darf folgendes Equipment nicht fehlen: 

  • Bärenglocke
  • Bärenspray
  • Sonnenschutz/Regenschutz
  • Messer
  • Kompass
  • Karte
  • Kopfbedeckung
  • Wasser
  • Nahrung
  • Telefon
  • Erste-Hilfe-Set

Verhalten bei Bären 

  • Zeig dem Bären, dass Du da bist. Sei laut, singe und unterhalte Dich (auch mit Dir selbst)
  • Wanderungen sollten am besten in einer Gruppe unternommen werden
  • Wenn ein Bär Deinen Weg kreuzt, so bleib stehen, rede ruhig auf ihn ein und zieh Dich langsam zurück. Wenn ein Bär weiter weg ist, warte und beobachte, was der Bär macht. Häufig gehen Bären einfach weiter, denn wir sind nicht besonders interessant für sie
  • Wenn ein Bär angreift, dann leg Dich auf den Bauch und schütze Deinen Kopf. Der Bär wird versuchen, Dich umzudrehen. Dreh Dich immer wieder auf den Bauch und stell Dich tot
  • Niemals weglaufen oder auf Bäume klettern. Bären sind schneller als wir und können auch besser klettern!

Verhalten bei Elchen 

  • Ähnlich wie bei Bären mit nur einem Unterschied:
  • Wenn ein Elch angreift, dann lauf weg! 
  • Versuche, zwischen dichte Bäume zu laufen und laufe im Kreis. Der Elche wird mit seinem großen Geweih nicht schnell genug hinterher kommen. Oder versteck Dich hinter einem Haus oder einem starken Zaun, wenn Elche in einer Ortschaft auftauchen
  • Wenn du nicht weglaufen kannst: Roll Dich zusammen und schütze Deinen Kopf. Ein Elch tritt und stampft häufig auf das, was er angreift
  • Warte eine Zeit lang, bevor du wieder aufstehst
Ein Bär (© Gabriele Wagner)
Elche (© Gabriele Wagner)

Sehenswürdigkeiten 

  • Anchorage Downtown
  • Wanderung zum Exit Glacier/Harding Icefield bei Seward
  • Bootsfahrt in den Kenai Fjords Nationalpark (Seward)
  • Weißkopfseeadler auf Homer Spit
  • Wanderung zum Grewingk Gletscher im Kachemak Nationalpark
  • Bärenbeobachtung im Katmai Nationalpark
  • Talkeetna erleben
  • Denali Nationalpark (im Indian Summer ein Traum!)

Autofahren in Alaska

Die wohl schönste Variante Alaska zu erkunden, ist, mit dem Auto unterwegs zu sein. Es ist nicht schwer, mit dem deutschen Führerschein einen Leihwagen zu bekommen und die Preise variieren zwischen rund 200 Dollar pro Woche für einen Kleinwagen und 400 Dollar pro Woche für einen Pick-up-Truck. Folgende Dinge sind jedoch ratsam für Autofahrer: Neben den empfohlenen Versicherungen im Schadensfall sind vor allem die enorme Größe des Landes und die weiten Strecken zwischen den Tankstellen zu beachten. Man sollte lieber einen etwas größeren Wagen wählen und sich den Katalog “The Milepost Alaska” zulegen. 

Dieser Katalog bietet Meile für Meile eine detaillierte Auflistung aller Einkehrmöglichkeiten, Tankstellen und den Sehenswürdigkeiten. Weitere wichtige Faktoren, die man beachten muss, sind die schleichende Monotonie der Straße – es geht immer gerade aus – und natürlich die Wildtiere. Wie in Skandinavien entstehen die meisten Unfälle durch einen vom Autofahrer nicht gesehenen Elch. Demnach wird zu Wachsamkeit am Steuer aufgerufen. Wer fährt, schaut deswegen nicht die ganze Zeit die schöne Landschaft an, sondern schaut auf die Straße.

Ein Weißkopfseeadler (© Gabriele Wagner)
“Lock your stuff” (© Gabriele Wagner)

Essen und Trinken 

Neben dem üblichen Fast Food gibt es in Alaska den wohl frischesten Fisch der Welt. Besonders Homer, Seward und Anchorage sind Orte für guten Fisch. Frischer Lachs, Heilbutt und die etwas kostspieligere Alaskakrabbe sind Klassiker auf jeder Speisekarte. Aber auch Burger und Steaks dürfen nicht fehlen. Wer sich dazu durch die legendären alaskanischen Biere probieren möchte, ist mit dem Alaskan Amber oder dem Alaskan White gut bedient.

  • Lachs mit Gemüse: etwa 30€
  • Alaskakrabbe: etwa 80€
  • Burger mit Fritten: etwa 15€
  • Alaskan Amber (0,5l): etwa 7€

Empfehlungen: Restaurants 

  • Anchorage: Glacier Brewhouse, 737 W 5th Ave #110, Anchorage, AK 99501, USA
  • Seward: Chinooks Restaurant, 1404 4th Ave, Seward, AK 99664, USA
  • Homer: Captain Pattie´s Fish, 4241 Homer Spit Rd, Homer, AK 99603, USA
  • Tipp: Jeden Samstag ist Markt in Achorage. Dort gibt es neben alaskanischen Souveniers, Schnitzerein und weiteren Artikeln auch Stände mit frischen Gerichten. Man is(s)t nicht nur unter Locals, sondern spart auch etwas an der Reisekasse
  • Ancohrage Market: 225 E 3rd Ave, Anchorage, AK 99501, USA

Empfehlungen: Unterkünfte 

  • Wer eine Rundreise durch Alaska plant, ist in diesen Unterkünften  gut aufgehoben
  • Anchorage: Comfort Inn, Downtown, 111 W. Ship Creek Ave, Anchorage, AK 99501, USA
  • Seward: Stoney Creek Inn, 33422 Stoney Creek Ave, Seward, AK 99664, USA
  • Homer: Juneberry Lodge, 40963 China Poot St, Homer, AK 99603, USA
  • Die Preise liegen zwischen 60 und 100€ pro Nacht/pro Person
Cruise Seward (© Dennis Hartke)
Denali (© Dennis Hartke)

Über den Autor 

Dennis arbeitet seit 10 Jahren als Reiseleiter in nördlichen Gebieten; er ist Outdoorguide in Grönland, Kamtschatka, Spitzbergen, Island und Alaska. Zudem reist er auch privat, zum Beispiel durch Japan, Nepal, Rumänien, Irland und Schottland. Hier findest Du seinen Beitrag über Grönland (Titelbild Credits © Gabriele Wagner).

Der Exit Glacier (© Dennis Hartke)

2 thoughts on “Eine Reise zu Bären und Elchen – Alaskas Wildnis in jedem Atemzug”

  1. Eine tolle Webseite die ich vor kurzem entdeckt habe, gute Beiträge die ich gerne lese. Finde ich toll wenn man viel um die Welt gekommen ist, was ich von mir leider nicht behaupten kann. 🙁

    Lg Mona

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