Eine Reise nach Georgien – Eine Woche in der zauberhaften Hauptstadt Tiflis

Heute erfahrt Ihr, was ein „Tamada“ ist, wie ein „Georgischer Snickers“ aussieht und was es mit Abchasien auf sich hat.

 

Georgien –  Seien wir ehrlich, wer hat schon Assoziationen mit diesem Namen? Ich persönlich wusste früher nicht, dass dieses blühende Land fast alle Klimazonen vorzuweisen hat oder dass die prächtige Seidenstraße einst durch die Altstadt der verwinkelten und gemütlichen Hauptstadt Tiflis führte. Du hast noch nie über eine Reise nach Georgien nachgedacht? Dann wird es jetzt aber Zeit!

Postkarte Tiflis.jpg

Georgische Pfauen

Eine Reise nach Georgien: Die Anreise nach Tiflis

Tiflis ist wie fast alle osteuropäischen Länder am einfachsten über München zu erreichen. Vom Flughafen, der überhaupt nur von nachmittags bis früh morgens geöffnet ist, kommt man bei guter Verkehrslage in etwa 20 Autominuten in die Innenstadt. Georgien hinterlässt direkt auf den ersten Blick einen sauberen und geordneten Eindruck und fast alle Schilder werden neben Georgisch auch auf Englisch bedruckt. Innerhalb der Stadt kommt man zu Fuß überall schnell und bequem hin.

Ich habe Georgien als Land kennen gelernt, das tief in der orthodoxen Kirche verwurzelt ist. So prägen nicht nur die die aus frühen Jahrhunderten stammenden wunderschönen Kirchen, sondern auch die in schwarze Roben gekleideten Priester das Stadtbild. Sie genießen hohes Ansehen in der Bevölkerung: Auf der Straße werden sie nicht nur gegrüßt, sondern oft werden Ihnen auch die Hände geküsst. Man darf sich nicht wundern: Vater oder Papa heißt auf Georgisch „Mama“, (Mutter heißt „Deda“). Priester werden mit Mama und ihrem Nachnamen angesprochen.

Das Dschwari-Kloster
Ein Kloster

Was man über Georgien wissen sollte

Georgien beansprucht mehrere Gebiete (Abchasien und Südossetien) im nördlichen Teil des Landes für sich, die de facto aber von Russland besetzt werden. Zwar betrachtet Abchasien sich unter der Bezeichnung „Republik Abchasien“ als selbständigen Staat, völkerrechtlich gilt es jedoch als Teil Georgiens. Seit 1993 verfügt Abchasien über eigenständige, von Georgien unabhängige staatliche Strukturen, Georgien übt keinerlei Souveränität über das Gebiet aus.

So betrachten Georgien und nahezu alle anderen Staaten der Welt Abchasien als okkupiertes georgisches Gebiet und sehen die Regierung der Autonomen Republik Abchasien in Tiflis als rechtmäßige Regierung an. Sie hat allerdings keinen direkten Einfluss auf die Region Abchasien selbst. Deshalb ist dringend davon abzuraten, diesen Gebieten bei einer Rundreise durch Georgien zu nahe zu kommen (siehe Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes zu Abchasien und Südossetien, Georgien).

2 Priester in Mzcheta
Mzcheta

Deine Reise nach Georgien: Die Sehenswürdigkeiten in Tiflis

  • Die Swetizchoweli-Kathedrale (georgisch für „lebensspendende Säule“) in Mzcheta, 20 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Sie wurde von 1010-1029 errichtet und ist die älteste Kirche Georgiens, sowieso UNESCO-Weltkulturerbe
  • Das griechisch-orthodoxe Kloster Dschwari aus dem 6. Jahrhundert
  • Nariqala, eine Festung aus dem 3. Jahrhunderts, die die wichtigste mittelalterliche Burg Georgiens war
  • Die Metechi-Kirche, die über dem Fluss Kura thront
  • Die Sini-Kathedrale, die als eine der heiligsten Stätten der georgischen Orthodoxie gilt
  • Der Berg Mtazminda, auf den die seit 1905 in Betrieb genommene Standseilbahn führt
Die Innenstadt von Tiflis
Die Metechi-Kirche

Währung und Sprache in Georgien 

Die Währung Georgiens ist der Georgische Lari (GEL): 10€ sind etwa 25 Lari. Restaurants und Eintritte sind sehr günstig, und kennt man einen Georgier vor Ort, lässt er es unter keinen Umständen zu, dass man aus eigener Tasche etwas bezahlt. Die Georgier in der Hauptstadt fallen durch ihre ausgezeichneten Englischkenntnisse auf. Außerdem beherrschen viele von ihnen fließend Russisch: Erst 1991 wurde Georgien unabhängig von der Sowjetunion.

Georgisch lernen

  • Danke (geor. geschrieben: გმადლობ/ gesprochen: gmadlob)
  • Bitte (gehr. geschrieben: არაფერს/ gesprochen: araphers)
  • Entschuldigung (geor. geschrieben: ბოდიში/ gesprochen: bodischi)
  • Hallo (geor. geschrieben: გამარჯობა/ gesprochen: gamardschoba)
  • Tschüss (geor. geschrieben: ნახვამდის/ gesprochen: nachvamdis)
  • Nein (gehr. geschrieben: არა/ gesprochen: ara)
  • Ja (geor. geschrieben: დიახ/ gesprochen: diach)
Ein Straßen-Bazar

Die Stadt Mzcheta

Eine Reise nach Georgien: Die Hauptstadt Tiflis 

Wer die Gelegenheit hat, sollte mit der Standseilbahn auf den Berg Mtazminda fahren. Die Fahrt ist nicht teuer und dauert nur etwa 5 Minuten, doch der Ausblick von oben auf die Hauptstadt Georgiens ist unvergesslich. Vor allem abends, wenn die ganze Stadt zu leuchten beginnt, kann man es sich auf der Aussichtsplattform des großen Restaurants neben der Seilbahn gut gehen lassen.

Tiflis liegt im Zentrum der Kaukasus-Landenge: Die Stadt erstreckt sich ganze 21 Kilometer entlang des Flusses Kura. Aufgrund der gebirgigen Lage haben die verschiedenen Stadtbezirke Höhenunterschiede von mehreren Hundert Metern. So bestimmen auch viele Wohnviertel, wo  Terrassen an die Hänge gebaut wurden, das Bild der Stadt.

Die Swetizchoweli Kathedrale
In Mzcheta

Deine Reise nach Georgien: Das Essen 

Wer in Georgien zu Besuch ist, der wird am Essen nicht vorbei kommen: Die Georgier sind unheimlich freundliche und großzügige Gastgeber. Gegessen werden deftige Gerichte mit Fleisch (im orthodoxen Fastenmonat Fisch) und eine unglaubliche Vielfalt an Vorspeisen mit Teig, Gemüse und Milchprodukten. Die Festtafel wird von einem Tischmeister, dem Tamada, geleitet, der während der Mahlzeit kunstvolle Trinksprüche verlauten lässt. Nach jedem Trinkspruch wird das Glas, das meistens mit georgischem Wein gefüllt ist, vollständig geleert, dann wird nachgeschenkt.

Steht der Tamada beim Trinkspruch auf, müssen auch alle anderen am Tische sitzenden Personen aufstehen. Mit Erlaubnis des Tamada dürfen sich auch andere Personen zu Wort melden und auf Georgien, Freundschaft, Familie, Kooperation, die Liebe oder das Essen anstoßen. Zum Essen werden Wein und Brände, aber auch Wasser und sehr süße Getränke gereicht. Als georgischer Snickers wird eine beliebte Süßigkeit namens Tschurtschchela bezeichnet, bei der man Haselnuss- oder Walnusskerne auf eine Schnur bindet und diese so lange in angedickten Traubensaft taucht, bis sich dünne Schichten über die Nüsse gelegt haben.

Eine georgische Festtafel
Georgischer Snickers

War Euch klar, wie vielfältig Georgien ist?
Hattet Ihr schon von Tiflis gehört?

5 thoughts on “Eine Reise nach Georgien – Eine Woche in der zauberhaften Hauptstadt Tiflis”

  1. Toll das ihr so schönes Wetter hattet. Ich muss unbedingt noch mal im Sommer nach Georgien. Wir hatten schon Schneesturm! Auch spannend… aber naja trotzdem anders!

    1. Hey Marion,
      das klingt in der Tat spannend! Dann muss ich wohl nochmal im Winter nach Georgien… 🙂
      LG
      Esther

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