Erfahre hier mehr über das Land der Mitte!
Riesige Wohnblöcke, Millionenstädte, blank polierte Bahnhöfe, Wolkenkratzer, kitschige Lichterfeste. Das ist das heutige China. Daneben traditionelle Märkte, verschmutzte Hinterhöfe, bettelnde Senioren und neugierige Blicke. Auch das ist immer noch China. Das 4. größte Land der Welt hat sich in den letzten Jahrzehnten wahnsinnig schnell verändert. Und der Fortschritt wird auch in den nächsten Jahren nicht Halt vor dem Land der Mitte machen.
Die Anreise
China ist von Europa aus einfach zu erreichen. Wir sind von Frankfurt via Direktflug nach Beijing geflogen (9 Stunden) und von Shanghai zurück nach Frankfurt (12 Stunden). In China kann man gut mit den sehr modernen Schnellzügen fahren, die nicht teuer und sehr übersichtlich sind. Die Tickets müssen immer vorher gebucht werden! Auch Metro- und Taxifahren ist möglich in China.
Unser Fahrten innerhalb Chinas
- Nachtzug von Beijing nach Xi’an, 1.000 Kilometer, 12 Stunden, 400 Yuen (58€)
- Schnellzug von Xi’an nach Chengdu, 400 Kilometer, 4 Stunden, 200 Yuen (28€)
- Schnellzug von Chengdu nach Chongqing, 200 Kilometer, 2 Stunden, 100 Yuen (14€)
- Kreuzfahrt von Chongqing nach Yichang, 600 Kilometer, 3 Tage, 2.800 Yuen (400€)
- Schnellzug von Yichang nach Shanghai, 1.000 Kilometer, 10 Stunden, 300 Yuen (43€)
- Transrapid in Shanghai vom Stadtzentrum zum Flughafen, 30 Kilometer, 50 Yuen (7€)
Die Route
- Beijing
- Xi’an
- Chengdu
- Yangtze-Kruezfahrt
- Shanghai
Chinas Hauptstadt: Beijing
Beijing war unsere 1. Station in China und somit auch der 1. Eindruck. Die Stadt ist gigantisch, rund 20 Millionen Menschen wohnen hier. Besonders beeindruckend sind die erhaltenen Paläste der chinesischen Kaiser, die bis 1911 in der Verbotenen Stadt regiert haben. Auch die Chinesische Mauer ist von Beijing aus zu erreichen. Doch abgesehen von diesen Highlights ist meiner Ansicht nach in Beijing nicht viel zu sehen. Eine Erkenntnis, die mich in den meisten chinesischen Städten traf: Es gibt 1,2 Highlights und die historischen Innenstadt-Viertel wurden leider zerstört und durch Wohnblocks ersetzt.
Must Do’s in Beijing
- von Beijing aus kann man 6 verschiedene Teile der historischen Chinesischen Mauer erreichen. Je nach Uhrzeit sollte man vom Zentrum der Hauptstadt etwa 1-2 Stunden Anfahrt zur Mauer einkalkulieren.
- den Kaiserpalast, auch als „Verbotene Stadt“ bekannt, sollte man sich in Beijing auf jeden Fall anschauen
- auch der Sommerpalast des Kaisers ist sehr sehenswert
- der buddhistische Tempel Yonghe (auch als „Lamatempel“ bekannt)
- der Himmelstempel, ein ehemaliger kaiserlicher Opferaltar
2. Die schönste Stadt Chinas: Xi’an
Xi’an erhielt 2018 den Status der „schönsten Stadt Chinas“ und hat den Titel, zumindest im Vergleich mit den Städten, die wir gesehen haben, auch verdient. Wie auch in Beijing hielt diese Stadt für uns 2 Highlights bereit: Die Terrakotta Armee außerhalb der Stadt, die vom 1. Chinesischen Kaiser 220 vor Christus in Auftrag gegeben wurde und die historische Stadtmauer, die so breit ist, dass man auf ihr eine ausgedehnte Fahrradtour unternehmen kann, die einen einmal um die Stadt herum führt.
Must Do’s in Xi’an
- die Terrakotta Armee besuchen
- auf der historischen Stadtmauer eine Fahrradtour machen (Dauer: 90 Minuten)
- das Stadtzentrum bei Nacht besuchen: Hier gibt es viele beleuchtete Tempel und Gebäude, die Menschen tanzen auf der Straße und halten sich gerne draußen auf
- die schönste Moschee Chinas besuchen
- den Bazar im islamischen Viertel von Xi’an und die daran grenzende Street-Food Meile besichtigen
3. Die Stadt der Pandabären: Chengdu
Chengdu ist die Panda-Hauptstadt Chinas. Viel mehr haben wir in dieser Stadt auch nicht gesehen, denn die lokalen Reiseleiter in den verschiedenen Städten neigen dazu, ein Highlight der Stadt so sehr in den Fokus zu rücken, dass auf andere Sehenswürdigkeiten oft gar keine Rücksicht genommen wird. Fragen wie „Was kann man hier denn noch sehen?“ werden nur sehr schwammig beantwortet oder völlig überhört.
Das Highlight in Chengdu
Das Highlight von Chengdu ist die dortige Panda-Station. Hier wohnen zur Zeit etwa 60 Pandabären, die dort mit Hilfe von künstlicher Befruchtung gezüchtet werden. Auf keinen Fall sollte man den Pandabär Kindergarten verpassen, in dem die kleinen Bärchen herumtollen und sich besonders gerne in den Astgabeln ausruhen. Aber auch die Anlage an sich ist mit ihren Bambus-Straßen sehr schön.
4. Eine Kreuzfahrt auf dem Yangtze
Der Yangtze ist nach dem Nil und dem Amazonas der 3. längste Fluss der Welt. 4 Tage dauert eine durchschnittliche Kreuzfahrt auf dem chinesischen Yangtze, für mich eine ganz besondere Erfahrung. Üblicherweise beginnt die Fahrt in Chongqing, der größten Stadt Chinas und der Welt. Etwa 600 Kilometer legt man in 3 Tagen zurück und kann zusätzlich pro Tag 1-2 Ausflüge dazu buchen. Das Highlight der Flusskreuzfahrt sind auf jeden Fall die 3 Schluchten. Ein unglaubliches Naturschauspiel, das ich so in China niemals erwartet hätte. Die Fahrt endet in Yichang, von wo aus verschiedene Städte angefahren werden können. Auch flussaufwärts kann man diese Tour antreten, dann dauert sie aber 5 Tage und 4 Nächte, statt 4 Tagen und 3 Nächten.
Ausflüge auf dem Yangtze
- die Pagode Shibaozhai
- die 3 Schluchten, am besten bucht man eine Tour mit einem kleinen Boot, um einen Seitenarm des Yangtze erkunden zu können
- den größten Staudamm der Welt am Ende der Reise
5. Chinas Megacity: Shanghai
Shanghai war die letzte Station unserer Reise und gleichzeitig die einzige Stadt in China, die mir überhaupt nicht gefallen hat. Shanghai hat keine Kultur, historische Viertel wurden durch moderne Wolkenkratzer ersetzt, die Altstadt vor wenigen Jahrzehnten restauriert und möglichst getreu nachgebaut. Die Megacity ist mit 25 Millionen Einwohner die 2. größte Stadt Chinas und besonders auch bei Ausländern ein beliebter Ort, um sich eine Arbeitsstelle zu suchen.
Must Do’s in Shanghai
- Besuch der restaurierten Altstadt
- in der Altstadt kann man ebenfalls einen typischen südchinesischen Garten besuchen
- Shanghai Tower
Währung und Sprache
Die Währung in China heißt Renminbi (RMB) und wird in Yuen unterteilt. 70 Yuen sind etwa 10€ und die Preise sind teilweise recht hoch. Besonders in den großen Metropolen erreichen die Lebensmittel mitteleuropäisches Preisniveau. In den größten Teilen des Landes wird Mandarin-Chinesisch gesprochen, aber auch Kantonesisch, Mongolisch und viele weitere Sprachen sind regional vertreten.
Chinesisch lernen
- Danke (chin. geschrieben: 谢谢 /gesprochen: xiè xiè)
- Bitte (chin. geschrieben: 不用谢 /gesprochen: bù yòng xiè)
- Entschuldigung (chin. geschrieben: 对不起 /gesprochen: duì bù qǐ)
- Hallo (chin. geschrieben: 你好 /gesprochen: nǐ hǎo)
- Tschüss (chin. geschrieben: 再见 /gesprochen: zài jiàn)
- Nein (chin. geschrieben: 不是 / gesprochen: bù shì)
- Ja (chin. geschrieben: 是 / gesprochen: shì)
- Prost (chin. geschrieben: 干杯 / gesprochen: gān bēi)
Begriffe verstehen
- Shang-hai („Oberhalb des Meeres“/“Über dem Meer“)
- Bei-jing („Nördliche Hauptstadt“)
- Nan-jing („Südliche Hauptstadt“)
- Xi-an („Westlicher Frieden“)
- Xiang-gang („Duftender Hafen“, der Name für Hongkong)
- Zhong-guo („Land der Mitte“, der Name für China)
- De-guo („Land der Tugend“, der Name für Deutschland)
- Cháng-chéng („Lange Mauer“, der Name der Chinesischen Mauer)
- Cháng-jiang („Langer Strom“, der Name des Yangtze-Flusses)
Essen in China
Hund, Hühnerfüße und gebratene Insekten? Ja, in China kann man diese (für Chinesen wahre Köstlichkeiten) erwerben. Aber auch für den europäischen Geschmack sind viele Gerichte dabei. Neben Reis und Nudeln sind auch Hühner- und Schweinefleisch sehr beliebt. Gemüse wie Kohl, Sojasprossen, Brokkoli und Paprika sind meistens eine kleine Beilage und sind oft in Sojasoße gebraten. Auch die chinesischen Nachspeisen sind sehr vielfältig.
Mir hat alles, was wir in China gegessen haben, geschmeckt, nur an das warme Frühstück muss man sich etwas gewöhnen. Meistens gibt es gebratenes Gemüse, Nudeln, Reis, Fleisch, Teigwaren und Suppe. Die meisten Restaurants besitzen heutzutage auch englischsprachige Karten. Falls dies nicht der Fall ist, kann man auf eine bebilderte Karte hoffen. Falls dies auch nicht der Fall ist, sollte man besser flexibel sein, was man vorgesetzt bekommt.
Hygiene in China
China wäre nicht China, wenn das Land nicht überall 2 Seiten hätte: Einerseits sind die Bahnhöfe, Flughäfen und teilweise auch die Innenstädte wahnsinnig sauber und werden täglich gereinigt und geputzt. Andererseits ist es extrem schwierig, eine Toilette zu finden, die sauber und benutzbar ist. Zwar gibt es an jeder Ecke Toiletten, jedoch sind diese oft sehr schmutzig, meistens gibt es kein Toilettenpapier und keine Seife.
Beim Essen sollte man darauf achten, wo es zubereitet wurde. Vom Essen auf Street-Food Märkten habe ich mich persönlich fern gehalten, da die Zustände, unter denen das Essen vorbereitet wird, für einen europäischen Magen nicht von Vorteil sein kann. In Restaurants hingegen kann man bedenkenlos essen gehen, auf Wunsch bekommt man fast überall nicht nur Stäbchen, sondern auch eine Gabel zum Essen.
Kuriositäten aus dem Land der Mitte
- Drängeln ist in China völlig normal. Wer sich hier nicht anpasst und sich nicht auf das Bahngleis oder an das Panda-Gehege drängelt, der wird dort niemals ankommen
- viele männliche Chinesen haben die Angewohnheit, überall und kräftig auf den Boden oder in Abfalleimer zu spucken. Sich laut in ein Taschentuch zu schnäuzen, gilt dagegen als ausgesprochen unfein.
- in China isst man immer an runden Tischen: In der Mitte steht das Essen in kleinen Schüsseln auf einer runden Platte, die gedreht werden kann, sodass sich jeder von allem etwas nehmen kann (man teilt nämlich alles! Essen nur für sich zu bestellen, ist ein Ding der Unmöglichkeit)
- die Züge in China fahren auf die Sekunde pünktlich ab, man sollte also nie zu spät kommen
- obwohl China viele ausländische Touristen hat, wird man als Europäer immer wieder angestarrt. Jedoch geschieht das meist diskret: Chinesen bleiben stets höflich und versuchen, heimlich ein paar Fotos von den „Langnasen“ zu schießen
- die Chinesen frühstücken herzhaft: Fleisch, Suppe und Nudeln sind sehr üblich
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Hallo Esther, wo genau hast du das schöne Bild in der Nähe von Chongqing aufgenommen? Im Mai fliege ich für eine Summer School nach China und Chongqing. Liebe Grüße, Nancy
Hallo Nancy,
wir haben von Chongqing bis Yichang eine Flusskreuzfahrt gemacht! Eine der Stops war diese schöne Pagode 🙂 Leider weiß ich den Namen nicht… Viel Spaß bei der Summer School!
LG Esther
Hallo Esther,
schöne Zusammenfassung. Auch deine chinesischen Wörter finde ich sehr ehrgeizig, vor allem, weil Du ja kein Chinesisch kannst. Und so ist dir ein nicht ganz unwichtiger Fehler unterlaufen: Bitte (chin. geschrieben: 不用谢 /gesprochen: bù yòng xiè). Diese „Bitte“ wird als Antwort auf das „Danke“ verwendet, also im Sinne von „Bitte sehr, gerne geschehen…!“ Das „Bitte“, mit dem man um etwas bittet, heißt „Qing…“ (请) im Sinne von „bitte geben Sie mir“… usw. Gerade in diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass einzelne Worte im Chinesischen nicht wirklich weiterhelfen. Erst in ganzen Sätzen oder mit anderen unterstützenden Worten zusammen, ergeben sie einen Sinn.
LG
Ulrike