Heute erzähle ich von meiner Lieblingsstadt im Nahen Osten!
Isfahan liegt in Zentral-Iran, rund 400 Kilometer südlich von der Hauptstadt Teheran. Im Süden und Westen der Stadt erheben sich die Bachtiari-Berge, und im Norden und Osten erstreckt sich die iranische Hochebene. Ein persisches Sprichwort sagt: اصفهان نصف جهان („Isfahan ist die Hälfte der Welt“) und zu Recht! Seine Glanzzeit erlebte diese Stadt unter der Safawiden-Dynastie (1501–1722), in der Isfahan zur Hauptstadt gemacht und durch zahlreiche Prachtbauten und Gartenanlagen verschönert wurde.
Sehenswürdigkeiten in Isfahan
- Die 33-Bögen-Brücke, die besonders nachts reizvoll ist
- Der 40-Säulen-Palast aus der Safawiden-Dynastie
- Der alte Bazar von Isfahan, der den Naqsch-e Dschahan („Abbild der Welt“) Platz umrahmt
- Der Ali-Qapu-Palast am Rande des Naqsch-e Dschahan Platzes
- Die Scheich-Lotfollah-Moschee gegenüber des Ali Qapu Palastes
- Die Königs-Moschee, die der Mittelpunkt für das rituelle Freitagsgebet ist
- Die armenische Vank-Kathedrale im Stadtteil Dschulfa
Isfahan erleben: Sprache und Zahlen im Iran
Im Iran wird Persisch gesprochen, eine indogermanische Sprache, die vieles aus dem Arabischen und Französischen übernommen hat. Die Zahlen werden überall in der Stadt, auf dem Bazar (sofern dort Festpreise angeboten werden) und im Restaurant auf Persisch von links nach rechts geschrieben.
null:۰(sefr)/ eins: ۱ (yek)/ zwei: ۲ (do)/ drei: ۳ (se)/ vier: ۴ (tschehar)/ fünf: ۵ (pansch)
sechs: ۶ (schesch)/ sieben: ۷ (haft)/ acht: ۸ (hascht)/ neun: ۹ (noh)/ zehn: ۱۰ (da)
Persisch lernen
- Vielen Dank (pers. geschrieben: مرسی/ gesprochen: mersi)
- Gern geschehen (pers. geschrieben: خواهش می کنم/ gesprochen: khohesch mikonam)
- Entschuldigung (pers. geschrieben: ببخشید/ gesprochen: bebakhschid)
- Hallo (pers. geschrieben: سلام/ gesprochen: salām)
- Guten Tag (pers. geschrieben: روز بخیر/ gesprochen: ruz bekheir)
- Tschüss und Auf Wiedersehen (pers. geschrieben: خدا حافظ / gesprochen: khoda hafez)
- Nein (pers. geschrieben: نه/ gesprochen: na)
- Ja (pers. geschrieben: بله/ gesprochen: bale)
Isfahan erleben: Das Zentrum der Stadt
Der Bazar, der rechteckig und vollständig überdacht um den Naqsch-e Dschahan Platz angeordnet ist, liegt im historischen Zentrum Isfahans und gehört mit seinen fast neun Hektar Fläche zu den größten Plätzen der Welt. Er ist ein wichtiges Zeugnis des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in Isfahan während des Safawidenzeit. Der Platz ist von bedeutenden, monumentalen Bauwerken umgeben: Palästen, Moscheen und einem der schönsten Bazare der Welt.
Das Areal und seine Gebäude bilden den Mittelpunkt der Stadt: Hier kann man, wie viele persische Familien, picknicken, die Sonne genießen und sich an den zahlreichen Springbrunnen etwas Abkühlung verschaffen. Die günstigen Eintritte in die beiden großen Moscheen lohnen sich sehr, ebenso wie in den etwa 7o Meter hohen Ali Qapu Palast. Wer Souvenirs aus dem Iran mit nach Hause bringen möchte, ist hier genau richtig. Auch für das leibliche Wohl sorgen unzählige kleine Essen- und Trinkstände.
Einkaufen in Isfahan
Hier im orientalischen und gemütlichen Bazar von Isfahan findet man alles, was das Herz begehrt: Von teurem Schmuck bis hin zu Bilderrahmen mit goldener Kalligrafie und kunstvoll verzierten Döschen kann man alles günstig erwerben. Besonders beliebt sind die typischen bunten Keramikschälchen und der traditionelle „Eyeliner“, der aus Ruß hergestellt wird und in wunderschönen kleinen Behältern verkauft wird. Bevor man etwas kauft, sollte man die Preise unterschiedlicher Stände miteinander vergleichen, sie können stark variieren.
Auch Teppiche, Schachbretter, Kupfergefäße, Kleidung und antike Antiquitäten findet man hier: Die Preise sind zwar sehr fair (nur etwa halb so teuer wie in Teheran), dennoch sollte man unbedingt handeln. Erstens lässt man sich sonst übers Ohr hauen und zweitens ist das Handeln eine tief in der orientalischen Kultur verwurzelte Tradition. Die Verkäufer (Bazaaris) „erwarten“ sogar von ihren Kunden, dass sie handeln (die richtigen Tipps dazu findet ihr im Beitrag zu Marrakech).
Isfahan erleben: Prächtige Moscheen
Am Rande des Naqsch-e Dschahan Platzes befinden sich 2 große und wunderschöne Moscheen. Die Scheich-Lotfollah-Moschee wurde zwischen 1603 und 1616 errichtet und besitzt weder ein Minarett, noch einen Innenhof. Besonders ihr Eingang ist kunstvoll gefertigt und eine umwerfende Kulisse für Fotografien. Der Eintritt kostet 1,50€ (10 Toman, bei der Umrechnung hilft Euch mein Beitrag zu Teheran weiter).
Der Grundstein der Königs-Moschee (offiziell heißt sie eigentlich Imam-Moschee) wurde 1611 gelegt, sie ist für Liebhaber der islamischen Baukunst ein wahres Paradies. Die Moschee besitzt nicht nur einen riesigen grünen Innenhof, sondern auch zwei türkisfarbene, etwa 50 Meter hohe Minarette. Ihre Kacheln und Mosaike sind vor allem in Blau- und Gelbtönen gehalten und wurden mit Kalligrafie perfektioniert. Diese einzigartigen Kachel-Moscheen sind eine Besonderheit der zentral-asiatischen Länder und schenken ihnen einen hohen Wiedererkennungswert.
Isfahan erleben: Das Essen im Iran
Auch in Isfahan wird das traditionelle Ab-e Guscht (persisch für „Fleisch-Wasser“, auch Dizi genannt) gegessen, das mit Lammfleisch, Kichererbsen, Tomaten, Zwiebeln und Kartoffeln zubereitet wird: Ein Mittagessen liegt preislich bei etwa 3€. Auch der starke persische Tee gehört natürlich zu jeder Mahlzeit dazu, der mit durch Safran gelb gefärbtem Kandiszucker getrunken wird.
Ansonsten kann ich im Iran nur empfehlen, alles und auch unbekannte Sachen zu probieren. Besonders die Früchte, aber auch Reis- und Fleischgerichte sind umwerfend gut und werden mit großem Geschick zubereitet. Das sehr süße mit Rosenwasser und Pistazien verfeinerte Safraneis, Granatäpfel und Wassermelonen schmecken im Iran einzigartig.
10 thoughts on “1 Woche in Isfahan – Der schönsten Perle des Orients”