In Stein geschlagene Felsenkirchen – Ein ganz besonderer Tag in Lalibela, Äthiopien

Die Anfahrt in unserem kleinen Bus ist mühsam.

 

Draußen ist es glühend heiß und die Straße ist noch nicht ausgebaut. Doch das Ziel wird mit den Stunden greifbarer: Eine kleine Stadt im Norden Äthiopiens, die den Namen Lalibela („Honig gegessen“) trägt. Angereist sind wir für für die berühmten äthiopischen Felsenkirchen aus dem 12. Jahrhundert, in Stein geschlagen, perfekt erhalten, einzigartig.

Die Kreuzkirche
Künstler bei Lalibela

Wenn es Dir den Atem verschlägt – Lalibela

Die Felsenstadt Lalibela ist erst seit rund 60 Jahren bekannt. Zuvor lebten die ansässigen Mönche einfach in ihren Klöstern und die Pilger kamen aus dem ganzen Land an diesem Ort zusammen. Manche von ihnen pilgern immer noch 30-40 Tage nach Lalibela (amharisch für “Honig gegessen”). Obwohl Lalibela, so wie die Blue Nile Falls, zu den wichtigsten Touristen-Anziehungspunkten in Äthiopien gehört, ist die Fahrt dorthin sehr mühselig.

Im Jahr 2018 soll eine von China geplante und finanzierte Straße die Anfahrt erleichtern. Bis dahin muss man sich auf stundenlanges Geschaukel auf löcherigen Straßen mit vielen Unterspülungen und Sandpisten im Bus gefasst machen. Auch die Wege zwischen den einzelnen Felsenkirchen sind ziemlich mühselig und nur mit guter Kondition zu schaffen. Um alle Felsenkirchen in Ruhe anschauen zu können, sollte man auf jeden Fall einen ganzen Tag einplanen. Der Eintrittspreis liegt bei 55 US-Dollar, Kinder kosten die Hälfte.

Meine Highlights in Lalibela

Das Neakotola Kloster, das etwas außerhalb von Lalibela liegt und in Felsen geschlagen wurde, ist schon ein Hingucker. Die 11 Felsenkirchen Lalibelas jedoch, die im 12. und 13. Jahrhundert entstanden sind, könnten nicht unterschiedlicher sein. Manche sind klein und unscheinbar, andere riesig und gewaltig. Alle haben sie jedoch gemeinsam, dass sie einen in eine andere Zeit versetzen. Die 11 Kirchen heißen: 1. Petrus, 2. Mascal, 3. Maria (die einzig bemalte Kirche), 4. Bet Danakil, 5. Michael und Golgatha, 6. Heiliger Georgis (eine Kreuzkirche), 7. Rafael und Gabriel (eine Doppelkirche), 8. Bet Lehem, 9. Marcurius, 10. Emmanuel, 11. Abalibanos.

Die ganze Atmosphäre in Lalibela ist einzigartig. Hier gibt es fast keine Touristen, niemand ist laut, jeder genießt die Stille und den spirituellen Ort. Die meisten Äthiopier hier sind barfuß, in weiße Tücher gehüllt, manche schon zu alt zum gehen. Zu manchen Kirchen gelangt man nur, wenn man waghalsige Kletterpartien in Kauf nimmt und auf kleinen, in Stein gehauenen Wegen, meterweise über dem Boden entlanggeht. Doch die Strapazen lohnen sich. Lalibela war nicht nur das Highlight unserer Äthiopien-Reise, sondern auch eines der Highlights meines ganzen Jahres 2017.

Das Neakotola Kloster
Auf dem Weg nach Lalibela!
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