Was darf ich bei meinem Ausflug nach Petra auf keinen Fall vergessen?
Und was gibt es dort zu sehen? Das erfährst Du hier!
Petra, die sagenumwobene rote Felsenstadt ist für Abenteurer und Entdecker genau das Richtige: Wer Petra betritt, findet sich in einem unüberschaubaren Gelände wieder, das von Monumentalbauwerken geschmückt und von unzähligen kleinen Pfaden, Höhlen und Wegen durchdrungen ist. Im Idealfall sollte man hier zwar 3 volle Tage verbringen, aber selbst danach wird man nach Hause fahren, ohne Petra jedes Geheimniss entlockt zu haben.
Dein Ausflug nach Petra: Die Anreise
Petra liegt etwa 3 Autostunden von der Hauptstadt Amman entfernt. Vor Ort sollte man sich in eins der unzähligen Hotels einbuchen, da dadurch der Eintrittspreis in die Felsenstadt selbst etwas günstiger wird: Pro Nacht kann man etwa mit 30-50€ rechnen. Die Hotels liegen alle in unmittelbarer Laufnähe zum Haupteingang der berühmten Sehenswürdigkeit und sind sehr sauber und komfortabel.
Besucht man Petra nur einen Tag, kostet der Eintritt 64€ (50 JD). Bleibt man 2 Tage, so bezahlt man 70€ (55 JD) und wer volle 3 Tage in Petra einplant, auf den kommen Eintrittskosten von 76€ (60 JD) zu. Letzterer Preis lohnt sich nur finanziell am meisten, auch kann man Petra in 1-2 Tagen nicht vollständig sehen: 3 Tage stellen also die beste Alternative dar. Ist man Jordanier, studiert in Jordanien oder kommt aus einem anderen arabischen Land, so bezahlt man nur 1,30€ (1 JD).
Die Geschichte Petras
Die Felsenstadt Petra, deren Blütezeit im 3. Jahrhundert v. Chr. war, wurde von den Nabatäern, einem Verbund nordwestarabischer Nomadenstämme, erschaffen: Sie gilt als einzigartiges Kulturdenkmal und wurde bereits 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Archäologische Ausgrabungen erfolgten dort ab den 1920er Jahren, wenig später begann auch die touristische Erschließung dieser imposanten roten Stadt aus Felsen.Doch das war nicht immer so!
Seit den Kreuzzügen hatte kein Europäer mehr Petra betreten, 1800 kannten nur noch wenige Gelehrte die Gerüchte über die legendäre aus Fels herausgeschlagene Stadt. Erst 1812 wurde Petra von dem Schweizer Jean Louis Burckhardt neu entdeckt und Europa war wieder über ihren Standort informiert. Thomas Edward Lawrence (Lawrence von Arabien) schrieb in seinem Werk „Die sieben Säulen der Weisheit“: „Petra ist der herrlichste Ort der Welt“. Seiner Meinung nach müsse aber jede Beschreibung vor dem eigenen Erleben der Stadt verblassen.
Diese Highlights findest Du in Petra
- Das Schatzhaus (arabisch chazne al-firaun), das sich direkt am Ende der Felsenschlucht, dem Zugang zu Petra, befindet
- Das 40 Meter hohe Gebäude ad-Deir (arabisch für „das Kloster“)
- Das Römische Theater, das mehreren Tausend Besuchern Platz bot
- Die sogenannte Königswand, mit ihren 13 Grabtempeln
- Die Säulenachse, die als einstige Hauptverkehrsachse Petras gilt
- Der Hohe Opferplatz auf dem Berg Jabbel Attuf
- Das Grab des biblischen Aaron (Wallfahrtsstätte) auf dem Berg Jabbel Harun
- Der Tempel qasr bint firaun (arabisch für „Palast der Pharaonentochter“)
- Siq al-barid (arabisch für „die kalte Schlacht“), auch „Little Petra“ genannt
Ein Ausflug nach Petra: Währung und Sprache in Jordanien
Die Währung Jordaniens ist der jordanische Dinar (JOD): 10€ sind etwa 8 JD (englische Aussprache), wie der Dinar inoffiziell genannt wird. Gesprochen wird in Jordanien Arabisch, da Petra aber vom Tourismus lebt, werden dort auch viele weitere Sprachen gesprochen. Hat man erstmal das teure Eintrittsgeld bezahlt, braucht man außer für Getränke oder Andenken keine weiteren Ausgaben einzurechnen.
Arabisch lernen
- Danke (arab. geschrieben: شكرا/ gesprochen: schukran)
- Gern geschehen (arab. geschrieben: عفوا gesprochen: afuan)
- Hallo (arab. geschrieben: مرحبا/ gesprochen: marhaba)
- Tschüss (arab. geschrieben: مع السلامة/ gesprochen: masalama)
- Nein (arab. geschrieben: لا/ gesprochen: la)
- Ja (arab. geschrieben: نعم/ gesprochen: na’am)
Die Beduinen in Petra
Die Beduinen, die überall in Petra ihre kleinen Stände, Geschäfte und Auslagen haben, sichern sich durch ihre Verkäufe ihren Lebensunterhalt. Neben billigen Andenken wie falschem Schmuck und Porzellan, kann man bei ihnen auch echte Silbermünzen und archäologische Töpferware kaufen: Nur einem geschulten Auge wird der Unterschied zu einer Fälschung auffallen, denn behauptet wird natürlich, alle Stücke seien original und sehr alt. Verkauft werden auch Wasser und süße Getränke, die allerdings einen hohen Preis für jordanische Verhältnisse haben. Der Silberpreis liegt bei etwa 2 JD das Gramm.
Die Beduinen fallen inklusive ihrer Kinder durch ihre hervorragenden Sprachkenntnisse auf: So wird man vor Ort definitiv jemanden finden der Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch oder Russisch sprechen kann. Durch ihre erstaunlichen Ortskenntnisse leisten die Beduinen einen wichtigen Beitrag zum „Ökosystem Petra“. Sie sind gastfreundlich und offenherzig, eine Einladung zu süßem Minztee sollte man auf keinen Fall ausschlagen.
Dein Ausflug durch Petra: Der Transport
Wer in Petra unterwegs ist, wird merken, dass man zu Fuß am besten die Gegend erkunden und die hohen Berge erklimmen kann. Allerdings ist es auch sehr angenehm, sich von einem der Transporttiere in die Höhe oder zurück zum Ausgang tragen zu lassen. Dabei wird ein Beduine nebenher laufen und das Tier führen. Es kann jedoch immer passieren, dass ein Transporttier stolpert, den Halt verliert und stürzt. Diesem Risiko sollte man sich einfach bewußt sein.
Besonders das Dromedar zu reiten, das seinen Ruf als Wüstenschiff zu Recht verdient, ist eine Erfahrung wert. Aber mit einem Esel, Pferd, Maulesel/Maultier oder mit einer Kutsche kann man sich durch die Felsenstadt bewegen. Dabei gilt: Je näher man am Eingang ist, desto teurere Preise werden verlangt. Die Bezahlung hängt auch davon ab, ob einen das Tier auf einen Berg, oder nur zurück zum Eingang bringt. In jedem Falle sollte man handeln (siehe Tipps zum Handeln: Marrakech).
Petra: Das MUSS mit
- Kleingeld ist sehr hilfreich, um mit den Beduinen zu verhandeln
- eine gute Kamera
- falls man Petra im Sommer besucht, sollte man auf jeden Fall mehrere Liter Wasser mitnehmen, um nicht zu dehydrieren
- salzige Snacks helfen bei starkem Schwitzen, die Elektrolyse im Körper anzuregen
- eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor kann ich auch nur empfehlen
Petra: Diese Kleidung ist IDEAL
- Auch auf gutes, robustes Schuhwerk sollte man bei dieser Kletterpartie nicht verzichten
- Ein Hut oder Tuch hilft, keinen Sonnenstich oder Kopfschmerzen zu bekommen
- Frauen empfehle ich eine (am besten luftige) Hose und lange Ärmel: Zum einen belüftet das den Körper sehr gut, zum anderen ist kurze Kleidung in Jordanien unangemessen
- Eine gute Sonnenbrille
- Ein stabiler Rucksack
Mein Geheimtipp: Little Petra
Wer Petra besucht, sollte sich auch Little Petra nicht entgehen lassen: Diese kleinere, aber nicht weniger beeindruckende Version Petras liegt nur wenige Kilometer nördlich des Haupteingang und ist völlig umsonst. Mit dem Auto fährt man etwa 5-10 Minuten vom Eingang Petras bis Little Petra.
Da fast kein Tourist von diesem Ort weiß, kann man hier ganz ungestört die Gegend erkunden und durch die Felsschluchten und über die versteckten und verwinkelten Wege wandern. Besonders nachts entwickelt dieser Ort, an dem es ebenfalls herrliche Monumentalbauten und Höhlen gibt, seinen faszinierenden Charakter.
Liebe Esther,
ein wirklich schöner Beitrag. Man merkt sofort Deinen Background, denn ansonsten sieht man bei anderen Bloggern immer nur nahezu die gleichen Bilder 😉 Als Archäologen haben wir noch einen anderen Blick, schauen uns doch noch einmal mehr Sachen an. Meine Reisebegleitung mault da auch manchmal etwas rum 😉 .
Der Preisunterschied zwischen Touristen und Einheimischen ist ja wirklich enorm! Hätte ich nicht gedacht.
Falls ich es verpassen sollte, sag mir Bescheid, wenn Du Deinen Archäologie Artikel fertig hast!
Lg Miriam
Liebe Miriam,
vielen Dank, das macht mir Mut! 🙂 Und Du hast so Recht!
Das mache ich gerne! Vielleicht veröffentliche ich ihn auch schon etwas früher!
Ein großer Jordanien Artikel erscheint jedenfalls schon in 3 Tagen 🙂
LG Esther
Danke für deinen tollen Bericht.War vor vier Jahren gemeinsam mit einer Freundin für zwei Tage in Petra.Es war wegen der
Hitze sehr anstrengend aber es war wunderschön und sehr beeindruckend.Wir haben uns einen Esel gemietet und uns zu zweit
bergauf immer tragen lassen.Ich saß meist vorn und konnte so meine Beine im bequemen Damensitz wie die Einheimischen über den Hals des Esels baumeln lassen. Obwohl das Tier ziemlich unter uns schuften mußte schaffte es uns brav überall
hin und wir waren froh bei der Hitze bergauf getragen zu werden. Zu Fuß hätten wir nicht alles geschafft.
Liebe Franziska,
wirklich toll, dass Du dort auch so schöne Erfahrungen gemacht hast 🙂 Ich würde gerne noch einmal dort wandern gehen.
VG, Esther