3 Tage in Beirut – Libanons orientalischer Hafenstadt

2014 war ich das letzte Mal im Libanon. Sofort hatte ich mich in die moderne Hafenstadt Beirut verliebt. Jetzt führte es mich endlich dorthin zurück.

 

3 Tage in Beirut verbringen, dem „Paris des Nahen Ostens“, das wäre doch mal etwas besonderes. Wer hier hin fährt, wird 2 Welten antreffen, die aufeinander prallen: Die orientalische und die westliche. Neben traditionellen arabischen Cafés und Restaurants findet man Läden, die Alkohol und freizügige Kleidung verkaufen. Besonders die am Meer gelegenen Städte laden durch ihre Häfen, die luxuriösen Promenaden und vielfältigen Restaurants ein.

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Beirut im Sommer

3 Tage in Beirut: Die Anreise

Den Libanon erreicht man von Frankfurt aus innerhalb von 4 Stunden, im besten Fall zahlt man für den Hin- und Rückflug 400€. Der Rafiq-Hariri-Flugahfen ist der internationale Flughafen Libanons und am südlichen Stadtrand von Beirut gelegen. Die Zeitverschiebung zu Beirut liegt in der Sommerzeit bei +1 Stunde, in der Winterzeit bei +2 Stunden. Innerhalb der Stadt ist man mit Taxis relativ schnell und günstig unterwegs.

In den 70er- und 80er Jahren tobte im Libanon ein blutiger Bürgerkrieg. Auch heutzutage gibt es ab und zu Konflikte an der Ostküste des Libanons, sowie anderen Teilen des Landes (siehe Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes zum Libanon). In Beirut selbst wird viel Militärpräsenz gezeigt und man kann sich frei und ungestört durch die Straßen bewegen.

Die größte Moschee in Beirut von außen…
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…und innen

Deine Reise in den Libanon: Währung, Sprache und Religion

Die Währung Libanons heißt Libanesisches Pfund (LBP): 10€ sind ungefähr 16.830 Pfund (1: 1683). Die normalen Lebensmittel sind relativ teuer, Restaurants und Lokale auf jeden Fall etwas teurer als in Deutschland. Im Libanon werden Arabisch und von den allermeisten auch Französisch gesprochen. Auch mit Englisch kommt man, vor allem bei jungen Leuten, sehr weit.

Es gibt 17 anerkannte Religionsgemeinschaften, die das Land in viele verschiedene Grüppchen teilen. Zu der größten gehören schiitische und sunnitische Muslime, sowie maronitische und orthodoxe Christen. Auch Drusen, Armenier und Kopten bilden anerkannte Religionsgemeinschaften. Um den Frieden und die Gerechtigkeit im Land zu wahren, sollen alle Regierungspositionen von unterschiedlichen Religionen besetzt werden.

Arabisch lernen 

  • Danke (arab. geschrieben: شكرا/ gesprochen: schukran)
  • Gern geschehen (arab. geschrieben: عفوا gesprochen: afuan)
  • Hallo (arab. geschrieben: مرحبا/ gesprochen: marhaba)
  • Tschüss (arab. geschrieben: مع السلامة/ gesprochen: ma’asalama)
  • Nein (arab. geschrieben: لا/ gesprochen: la)
  • Ja (arab. geschrieben: نعم/ gesprochen: na’am)
Libanons wunderschöne Kirchen
Eine osmanische Herberge

3 Tage in Beirut: Die Sehenswürdigkeiten

  • Die Mohammad al-Amin Moschee, die in den 2000ern erbaut worden ist
  • Harissa, eine bedeutende christliche Pilgerstätte, die auf einem Berg liegt und von der aus man ganz Beirut von oben sehen kann
  • Beiruts Nationalmuseum, das ein umfassendes Wissen über die alten Völker und Kulturen des Landes vermittelt
  • Beiruts Hafen mit seinen einzigartigen Promenaden und Spezialitäten
  • Tagesausflüge nach Sidon und Byblos 
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Die Skyline von Beirut
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Der Hafen von Beirut

Die Promenade von Beirut

Ein besonderes Highlight von Beirut sind die langen Strände, Promenaden und Wege, die am Meer entlang führen. Hier ist abends immer was los: Vor allem junge Menschen setzen sich hier mit Genuss in die zahlreichen Cafés, trinken Cocktails, rauchen Wasserpfeife und vergnügen sich.

Die Taubenfelsen im Westen der Stadt stellt vor allem an lauen Sommerabenden einen wunderschönen Platz für Spaziergänge und Fotografien dar. Wenn um 19 Uhr langsam die Sonne untergeht, spiegelt sich das Gold der Sonne wunderschön im Mittelmeer wieder. Von hier aus nimmt man am besten ein Taxi zurück zur Downtown.

Der Sonnenuntergang am Strand

Ausflüge in den Norden Libanons: Byblos und Sidon

Byblos ist eine Hafenstadt, die etwa 40 Kilometer nördlich von Beirut liegt: Sie ist eine der ältesten permanent besiedelten Orten der Erde. Ihr Hafen war sowohl für die Phönizier und Römer von Bedeutung, als auch für die Kreuzzüge im Mittelalter. Hier kann man eine alte Kreuzfahrerburg, ein römisches Theater und den Tempel der Obelisken sehen. Die Fahrt mit dem Auto hierhin, die etwa 30 Minuten dauert, lohnt sich in jedem Fall. Noch weiter im Norden liegt die berühmte und wunderschöne Stadt Tripoli.

Sidon (arabisch Saida) ist die viertgrößte Stadt im Libanon und liegt etwa 45 Kilometer südlich von Beirut. Sidon war ebenfalls ein wichtiger Stützpunkt des phönizischen Reiches und wurde ebenfalls von den Kreuzfahrern erobert. Die alte Seefestung und Teile der Stadtmauer sind heute noch zu sehen. Auch kann man hier schön am Wasser entlang schlendern und ein orientalisches Gericht in einem der zahlreichen Lokale genießen. In Sidon gibt es große schiitische Viertel.

Byblos
Der Hafen von Sidon

Essen im Libanon

In der arabischen Welt wird nicht nur gegessen, um den Hunger zu stillen: Es ist viel mehr ein unverzichtbares geselliges Ereignis, das mit Freunden oder der Familie verbracht wird. Der Libanon hat viele Spezialitäten zu bieten. Das hauchdünne Fladenbrot, das bei keiner arabischen Mahlzeit fehlen darf, dient als Löffelersatz. Mit den Fingern wird es zu einer kleinen Schaufel geformt, mit der man sich dann aus den zahlreichen Schälchen bedienen kann.

Fattoush, ein frischer gemischter Salat und Tabbouleh, ein Salat aus fein geschnittener, frischer Petersilie zählen zu den Besonderheiten der levantinischen Küche. Dazu gehören auch zahlreiche Drillgerichte, wie Hühnchen, Lamm und Fisch. Aber auch Gemüse-Liebhaber kommen im Libanon voll auf ihre Kosten. Ein beliebtes Nationalgericht ist Maqlube, ein Reisgericht, das mit Rindfleisch, gebratenen Auberginen und Pinienkernen serviert wird. Im Anschluss wird meist starker arabischer Kaffee gereicht, der mit Kardamom gewürzt ist.

Libanesischer Salat
Ein gedeckter Tisch

 

Konnte ich Euch ein wenig neugierig auf den Libanon machen?
Wart ihr vielleicht sogar schon selbst einmal dort?

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23 thoughts on “3 Tage in Beirut – Libanons orientalischer Hafenstadt”

  1. Und noch mehr Reiseziele, an die ich am liebsten sofort fliegen würde … <3
    Kannst du denn eine Reise als Frau alleine empfehlen? Und wie ist das sonst so mit der Sicherheit dort?
    Ich muss mich jetzt erst mal weiter durch die anderen Artikel über den Nahen Osten lesen 😀

    Liebe Grüße, Iris

    1. Das freut mich sehr! Die Hauptstadt hier ist sehr liberal, als Frau alleine sollte man keine Probleme haben, denke ich. Für andere Landesteile kann ich allerdings nicht sprechen… Die unglaublichen Flüchtlingslager und die Konflikte in den Nachbarländern verändern die Situation natürlich. Ich fühle mich im Nahen Osten am wohlsten in Begleitung 🙂
      Liebste Grüße
      Esther

  2. Liebe Esther,

    Libanon… Arabische Sprache… Libanesisches Essen… Paris des Nahen Ostens… Ich weiß gar nicht, was davon mich am meisten begeistert 😀
    Sieht also echt so aus, als müsste ich Beirut auch mal in Erwägung ziehen. Die Küche finde ich in Deutschland/Frankreich schon immer so wahnsinnig lecker – wohl echt Grund #1, wieso ich irgendwann unbedingt in den Libanon reisen möchte 😉

    Deine Fotos sind total schön und machen echt Lust!
    Schöne Grüße,
    Caro

    1. Liebe Caro,
      schön, dass Dir der Artikel gefällt! 😀
      Das Essen ist wirklich umwerfend – Du musst es probieren!
      Es gibt immer wieder günstige Flüge nach Beirut 🙂

      Grüße
      Esther

  3. Hallo Esther, ich bin begeistert und möchte sofort deine Bilder in meine Kunst integrieren. Mir macht der Nahe Osten Angst aber deine Berichte geben Hoffnung und einen anderen Blick. Danke… Doro

    1. Hallo Doro,
      der Nahe Osten muss einem keine Angst machen, aber ein gesunder Respekt vor den Krisengebieten (und natürlich den Kriegsgebieten) ist wichtig. Du darfst gerne meine Bilder benutzen 🙂
      LG Esther

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