Pilgern auf dem Camino Francés – Etappe 6, 7 & 8

Unter dem Motto: Entschleunigen.

Etappe 6

Terradillos de los Templarios – Sahagún (13 Kilometer)

Good to know 

  • Gelände: zuerst steil, dann hauptsächlich flach
  • Mindestens 2 Wasserbrunnen mit Trinkwasser liegen auf dem Weg
  • Alternativweg  + 2 Kilometer

Unsere Erfahrung

Diese 3 Etappen werden wohl die entspanntesten sein, die wir in unserer Zeit in Spanien haben werden. Da es meiner Wegbegleitung schon in Terradillos de los Templarios leider nicht gut geht, entscheiden wir uns, die restlichen Etappen bis León aufzuteilen. Statt 3 Tagen nehmen wir uns 4 Tage Zeit, um die verbleibenden 75 Kilometer zurückzulegen. Da wir genug Zeit haben und Gesundheit und Wohlfühlen bei uns vorgehen sollen, fühlt sich die Entscheidung richtig an. Leider verlieren wir auf diese Weise aber unsere bisherigen Mitpilger, die ich sehr ins Herz geschlossen habe.

Deswegen heißt meine Lektion für diesen Tag: Auch wenn Du auf dem Camino mal eine Gruppe oder Person verlierst, die Du sehr magst, ist das ok. Du wirst neue, wunderbare Leute kennenlernen. Da jeder sein eigenes Tempo hat, ist es fast unmöglich, gleichzeitig in Santiago anzukommen. Statt also den verlorenen Bekanntschaften hinterher zu trauern, habe ich beschlossen, offen für neue zu sein. In Sahagún angekommen, fanden wir einen Schlafplatz in einer alten Kirche. Diese Übernachtung werde ich niemals vergessen.

Übernachten in Sahagún

  • Empfehlung Herberge: Albergue Municipal de Peregrinos (5€)
Das Municipal
Die Kirche San Tirso

Etappe 7

Sahagún – El Burgo Ranero (17  Kilometer)

Good to know 

  • Sehr flach
  • Mindestens 2 Wasserbrunnen mit Trinkwasser liegen auf dem Weg

Unsere Erfahrung

Auch heute haben wir uns nur eine kürzere Etappe vorgenommen: Von Sahagún geht es nach El Burgo Ranero, zu einem weiteren kleinen Dorf auf dieser Etappe. Die Tage ist es heißer geworden und so ist es wirklich annehmen, schon vor 12 Uhr in der Herberge einzukehren. Das Municipal in El Burgo Ranero wird gerade von 2 Freiwilligen aus Südafrika (Hospitaleros) betrieben, die eine kurze Einweisung erhalten und dann wieder nach Hause zurückkehren. Die Hospitaleros rotieren und sind ein wichtiger Bestandteil der Caminos; jeder kann sich für einen solchen Posten bewerben.

In El Burgo Ranero treffen wir alte Freunde wieder. Abends kochen wir zusammen und jeder steuert etwas bei. Da man sich auf dem Jakobsweg immer nur kurz, aber dafür intensiv kenngelernt, ist es jedesmal, als würde man jahrelange Freunde wieder treffen. Der Abschied ist dafür umso schmerzhafter. Zuvor habe ich das niemandem geglaubt, aber jetzt verstehe ich: Jeder Umweg, jede Herberge und jede Begegnung formt Deinen Camino. Deswegen macht auch jeder eine völlig andere Erfahrung hier. In Erinnerung bleiben aber vor allem die Menschen, die hier alle eine ganz besondere Mentalität haben.

Übernachten in El Burgo Ranero

  • Empfehlung Herberge: Albergue de peregrinos municipal Laffi de El Burgo Ranero (kostenlos)
Auf dem Weg nach Manilla
Fast in Mansilla angekommen

Etappe 8

El Burgo Ranero – Mansilla de las Mulas (19  Kilometer)

Good to know 

  • Sehr flach
  • Mindestens 2 Wasserbrunnen mit Trinkwasser liegen auf dem Weg

Unsere Erfahrung

Auch die Strecke zwischen El Burgo Ranero bis nach Mansilla de las Mulas ist sehr angenehm zu laufen. Endlich gibt es viel Schatten, sogar den ersten richtigen Wald sehen wir. Während die 200 Kilometer zwischen Burgos und León sehr flach sind, beginnt danach eine völlig andere Landschaft. Neben Bergen, die 1.218 Höhenmeter haben, soll die Gegend auch sehr grün und regnerisch werden. Galiciens Hauptstadt ist Santiago de Compostela und somit befinden wir uns auch bald in der autonomen Gemeinschaft Spaniens, die den berühmten Pilgerort beherbergt.

Wir sind jetzt genau eine Woche lang unterwegs. Nichts tut mehr weh, der Muskelkater ist vergangen. Die Füße haben sich an den Rhythmus des Besitzers und die Straße gewöhnt und gehorchen nun von ganz von alleine. Der Rucksack ist von Tag zu Tag leichter geworden, die morgendliche Routine ist perfektioniert und die kühlen Stunden des Morgens werden perfekt ausgenutzt. Alles hier fühlt sich richtig an. Uns so langsam bildet sich der klare Wunsch heraus, den Jakobsweg in Spanien noch einmal zu laufen!

Übernachten in Mansilla de las Mulas

  • Empfehlung Herberge: Albergue municipal de Mansilla de las Mulas (5€)
An der Autobahn
Die Felder

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